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Längst ist England von der verhängnisvollen Praxis
abgekommen, in den Kolonien durch Auferlegung von
Steuern sich Gewinn zu holen. Unendlich viel größer
als die höchste Besteuerung ist der Ertrag aus freiem
Handelsverkehr. Unbedeutend ist daneben, was die eng
lische Regierung zum Schutze des Handels für Heer und
Flotte auszugeben hat. Und welchen Dank emtet es
heute? Haben nicht Kanada und Australien bewiesen,
daß sie mit dem Mutterlande fühlen und daß sie bereit
sind, ihm große Opfer zu bringen?
Je mehr England sich ausdehnte und je leichter es sich
Bedürfnisse des täglichen Lebens aus seinen Kolonien
verschaffen konnte, um so stärker war es darauf bedacht im
eigenen Lande die Industrie, die seit Jahrhunderten
heimisch war, zu fördern und die Produktion auf diesem
Gebiete zu steigern. Schon König Eduard III. hatte sich ein
Verdienst dadurch erworben, daß er aus Flandern die
Weberei einführte, die für Tausende ein guter Erwerbs
zweig werden sollte. Seither ist unermüdlich dahin ge
arbeitet worden, dem Volke eine einträgliche Tätigkeit
zu erhalten. Als die Baumwolle neben die Schafwolle
trat und das Bedürfnis nach Großproduktion sich zeigte,
da war es England, das die ersten Maschinen erfand und
verwertete. Mochte dem Arbeiter anfänglich die Er
findung der Spinnmaschine als eine Zerstörerin seines
Glückes erscheinen, so erwiesen sich mit der Zeit die Ma
schinen des ehemaligen Barbiers Richard Arkwright und
des anspruchslosen James Hargreaves als wirkliche Wohl
taten für die Menschheit. Von England aus hat diese Indu
strie einen unerhörten Aufschwung genommen und Mil
lionen von Menschen eine einträgliche Tätigkeit gebracht.