Volltext: Die Kriegsführung im Frühjahr 1917 (12. 1939)

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Die Angriffspläne der Entente bis Mitte März. 
Wwter Eingeständnis der Niederlage. Auf einer Konferenz, die vom 26. bis 
1916/17. 28. Dezember in London tagte, wurden sich die Staatsmänner der Entente 
darüber einig, daß alle Friedensvorschläge abzulehnen seien"). 
So war am Anfang des Jahres 1917 der am Horizont allmählich 
drohend sich abzeichnende Ausfall Rußlands der eine die Gesamtlage ent¬ 
scheidend beeinflussende Faktor, die undurchsichtige Haltung des amerika- 
nischen Staatspräsidenten war der andere. Da zu weites Hinauszögern der 
Entscheidung das Kräfteverhältnis, wie es schien, nur verschlechtern konnte, 
galt es, den Krieg zu beendigen, solange Rußland noch angriffsfähig war^). 
Also blieb nur möglichst baldige entscheidungsuchende Offensive, an der sich 
alle Verbündeten zu beteiligen hatten. Die Grundlage hierfür bildeten die 
in Chantilly getroffenen Vereinbarungen: Vereitstellung der verbündeten 
Armeen von Mitte Februar ab, um sich unter allen Umständen die Vorhand 
zu sichern; gleichzeitiges, höchstens um drei Wochen auseinanderliegendes 
Losschlagen zu einem von den verbündeten Oberbefehlshabern verabredeten 
Zeitpunkte; wechselseitige Unterstützung bei vorzeitigem feindlichen Angriff, 
entweder mittelbar durch Vorgehen aus der eigenen Front oder unmittelbar 
durch Verstärkung des angegriffenen Partners. 
Unterdessen hatte in Frankreich die Unzufriedenheit mit den lang- 
wierigen, entscheidungslosen und verlustreichen Ermattungskämpfen des Iah- 
res 1916 dazu geführt, General R i v e l l e, den Sieger der beiden Herbst- 
schlachten vor Verdun, zum Obersten Befehlshaber zu ernennen'). Er 
übernahm von Marschall Ioffre den Plan der großen, gemeinsam mit den 
Engländern gegen die deutsche Westfront zu richtenden neuen Offensive, 
doch wollte er sie nicht wieder, wie sein Vorgänger, in langsamem Durch- 
nagen der feindlichen Front, sondern in einem einzigen raschen Gewaltstoße 
führen. Von dieser Offensive, für deren Beginn er den 1. Februar in Aus- 
ficht nahm, erwartete er die Entscheidung des Krieges. Demgegenüber traten 
alle Vorgänge an anderen Fronten zurück. Die dortigen Operationen waren 
der Hauptoffensive nutzbar zu machen, zum mindesten mußten sie zuverlässig 
verhindern, daß der Gegner diese störe, wie im Frühjahr 1916 durch den 
Verdun-Angriff. 
Abgesehen von der Planung und den Vorbereitungen für die große 
Westoffensive selber") beschäftigten vor allem die französische Heeresleitung 
als die in Landkriegsfragen maßgebendste Stelle auch die nachfolgend er- 
örterten Verhältnisse. 
Bd. XI, S. 457 f. und 462. 
*) Painlevö: „Comment j'ai nomme Foch et Petain", S. 4. 
3) Vb. XI, S. 440. 
4) S. 100 ff.
	        
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