Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

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Die Kämpfe an der Westfront. — Somme. 
N. bis die Lage über dem Gefechtsfelde und griffen zur Unterstützung der vor- 
22. September. Infanterie feindliche Stellungen und Verstärkungen mit 
Maschinengewehrfeuer und Vomben an. Die Infanterieflieger erstatteten 
Vild-, Sicht- und Funkmeldungen über den jeweiligen Stand des Angriffs. 
Trotz dieser Unterstützung und ausgiebiger Artillerievorbereitung kam aber 
der Infanterieangriff über geringe Anfangserfolge nicht hinaus, und bis 
zum Abend wurden die Angriffstruppen wieder in ihre Ausgangsstellungen 
zurückgedrückt. Das Unternehmen „Rache" war gescheitert. Die Kämpfe 
zogen sich noch bis zum 22.September hin. An diesem Tage wurde die 
Angriffsgruppe Chrenthal aufgelöst. 
Im Bereiche der 1. und 2. Armee wurden in diesen und den fol¬ 
genden Tagen die 7. Infanterie-, S2. Reserve-, 8. Infanterie-, 51. Reserve-, 
214., 212. und 183. Infanterie-Division an Stelle erschöpfter Divisionen 
eingesetzt'). 
Zur Verstärkung der Somme-Front hatte auch die Heeresgruppe 
Deutscher Kronprinz beitragen müssen. Sie meldete jetzt der 
Ober st en Heeresleitung, daß ihre Linien auf der Ostfront 
von Verdun „schon fast über das Zulässige dünn" seien; ausreichendes 
Sperrfeuer wäre nicht mehr überall gewährleistet). Generalfeldmarschall 
von Hindenburg betonte demgegenüber in einem Schreiben vom 21. Sep- 
tember, daß die Entscheidung im Westen für absehbare Zeit an der Somme 
falle. Dort müsse also unter allen Umständen die deutsche Stellung gehalten 
werden. Das sei bei den dauernden schweren Angriffen aber nur möglich, 
wenn sämtliche irgend hierfür geeigneten kampfkräftigen Divisionen des 
Westheeres nach und nach zum Einsätze an der Somme gelangten. Dem- 
entsprechend müsie Kronprinz Wilhelm zunächst zum 10. Oktober sechs 
Divisionen für die Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht im Austausche gegen 
sechs abgekämpfte Divisionen zur Verfügung stellen. „Sollten die Angriffe 
bei der 2. Armee sich weiter nach Süden ausdehnen", schloß das Schreiben, 
„so wird auf zwei bis drei weitere Divisionen der Heeresgruppe Deutscher 
Kronprinz zum 10. Oktober zurückgegriffen werden müssen; hierfür würden 
dann ebenfalls abgekämpfte Divisionen überwiesen werden .,. Sollten die 
Somme-Kämpfe im Oktober allmählich abflauen, was zur Zeit noch unwahr- 
scheinlich ist, so würden entsprechend weniger Divisionen von der Heeres- 
gruppe Deutscher Kronprinz gebraucht werden. Eine stärkere Inanspruch- 
nähme der Kräfte der Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht ist unmöglich, da 
deren sämtliche irgend kampfkräftigen Verbände bis Mitte Oktober fast 
Näheres Anl. 4. 
-) S. 126. 
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