Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

Deutscher Gegenangriff bei Bouchavesnes. 
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gruppe durch Verteilung ihrer Reserven Rechnung und nahm außerdem den 
Ausbau einer neuen rückwärtigen Stellung Bapaume—Manancourt— 
Bufsu in Angriff. „Für eine regelmäßige Ablösung" — schloß ihre Mel° 
dung — „bis etwa Mitte Oktober ist gesorgt. Hierdurch und mit den 
verfügbaren Reserven ist ein Durchbruch aller Voraussicht nach zu ver- 
hindern. (Es ist beabsichtigt, die gegenwärtigen Stellungen zu behaupten. 
Der Verlust einzelner weiterer Teile der Stellung wird aber voraussichtlich 
nicht vermieden werden können. Die Stellungen bestehen aus Granat- 
löchern ohne Unterstände und Hindernisse. Ausbau im überlegenen feind- 
lichen Artilleriefeuer nicht möglich. Starke, tiefgegliederte feindliche Angriffe 
mit immer frischen Truppen führen leicht zum Verlust unserer vordersten 
Linien und sind nur durch schnellen Gegenangriff bereiter und kampfkräftiger 
Reserven zurückzuwerfen. Unser geplanter Angriff bei Bouchavesnes wird 
des Regens wegen auf den 20.September verschoben." 
Durch unausgesetzte Bemühungen aller Beteiligten hatte sich in- 
zwischen wenigstens die L u f t k a m p f l a g e vor allem durch Bildung 
der Jagdstaffeln fühlbar zu bessern begonnen. Die deutschen Flieger hatten 
über den eigenen Linien ihre Handlungsfreiheit weitgehend wieder- 
gewonnen. General von Below gab der Zuversicht Ausdruck, daß es ihnen 
„gelingen würde, durch rücksichtslosen Angriff dem an Zahl überlegenen 
Feind auch über seinen Linien die Herrschaft in der Luft zu entreißen". 
Dieser Umschwung zeigte sich deutlich am 20. September gelegentlich 20. 
des deutschen Gegenangriffs bei Bouchavesnes. Die 
für diesen Zweck auf den inneren Flügeln der Gruppen Hügel und Schenck 
unter General von Ehrenthal zusammengefaßte Angriffsabteilung (Teile 
der 213. und 214. Infanterie- sowie ver 54. ^württembergischen^ Reserve- 
Division) hatte den Auftrag, aus dem Abschnitte Combles—Rancourt vor¬ 
zustoßen. Eine südliche Angriffsabteilung (21. und 25. sowie Teile der 
212. Infanterie-Division) sollte unter General von Schenck das beherrschende 
Höhengelände westlich von Bouchavesnes wiedernehmen. An schwerer 
Artillerie waren beteiligt: im Abschnitte Chrenthal 32 Steilfeuer- und sechs 
Flachfeuer-Batterien, im Abschnitt Schenck 32 Steilfeuer- und 12 Flach- 
feuer-Batterien. An Fliegern standen für den Angriff zur Verfügung: 
acht Artillerie- und 14 Feld-Flieger-Abteilungen, drei Kampfgeschwader und 
zwei Jagdstaffeln. Neuartig war die Zuteilung je einer Flieger-Abteilung 
an die Gruppenkommandos Chrenthal und Schenck als „Infanterieflieger" 
mit dem Auftrage, den Kampf auf der Erde zu beobachten. Der Sturm 
begann um 10° vormittags nach ausgiebiger Beschießung feindlicher 
Batterienester mit Grünkreuz-Munition. Die deutschen Flieger beherrschten
	        
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