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Die Kämpfe an der russischen Front: Vrusfilow-Ossensive.
waren mit Rücksicht auf die Kämpfe in Nachbarabschnitten bereits vorher
ausgeschieden').
wa'f ©«oset* Nachdem bereits am 23. September starkes russisches Artilleriefeuer
' auf dem Abschnitt des türkischen Korps gelegen hatte, setzte am 24. ein
russischer Angriff ein, der aber an der zähen Abwehr der türkischen Infan¬
terie scheiterte. Tags zuvor waren Angriffe auf dem Südflügel der ö.-u.
2. A r m e e von der deutschen 197. und 195. Infanterie-Division abgewiesen
worden. Südlich von Manajow wurde ein österreichisch-ungarisches Regi¬
ment überrannt, nach nächtlichen Kämpfen die verlorene Stellung vornehm-
lich durch deutsche Truppen wiedergenommen; dabei wurden 400 Gefangene
gemacht. Am 25. September scheiterten erneute starke Angriffe an dieser
Stelle. Die Heeresgruppe beurteilte die Lage weiterhin dahin, daß
Die Mitte der Südarmee „mit wesentlich herabgesetzten Gefechtsstärken vor
neuen stark massierten Angriffen" stehe. Drei russische Korps wurden hier
angenommen. Am 30. September griff der Gegner nach siebenstündiger
Artillerievorbereitung, an der Geschütze bis zum 28 ew-Kaliber beteiligt
waren, wiederholt mit starken Kräften an. Während das türkische
XV. Korps nach vorübergehendem Verlust kleiner Grabenstücke seine Stel-
lungen voll behauptete, konnte beim Korps Hofmann der Angreifer sich in
etwa zwei Kilometer Breite in der vordersten Linie festsetzen. An den
beiden folgenden Tagen erweiterte er den Einbruch trotz Einsatzes von
Teilen der Armeereserve; die beherrschende Höhe Lysonia (399 Meter), drei
Kilometer südöstlich von Vrzezany, ging verloren, wurde aber von gerade
erst eingetroffenen Teilen der 36. Reserve-Division im Gegenangriff zurück-
erobert. Die Wiedergewinnung des übrigen Geländes mußte in Anbetracht
der Munitionslage einige Tage hinausgeschoben werden. Inzwischen schied
am 4. Oktober die deutsche Südarmee aus dem Verbände der Heeresgruppe
Erzherzog Karl aus und trat zum Oberbefehlshaber Ost über.
2.Die Rümpfe beim Oberbefehlshaber Ost.
Karten 5, 6 und Anlage 7.
Im Befehlsbereich des Oberbefehlshabers Ost war es neben dem
Südflügel der ö.-u. 2. Armee, der sich gemeinsam mit dem Nordflügel der
i) Gliederung der Südarmee am 23.Sept.: Gruppe Fuchs (Gen.Kdo. d.
X.R.K, mit 119. und 199.I.D. mit je einem Ldst.Regt.), Gruppe Gerok (Gen.Kdo.
d. XXIV. R. K. mit 3. G. I. D., 208. und 216.I. D.; 1. R. D. zur Verfügung bis zu
ihrem Abtransport), türk. XV. Korps (20., 19. Di».), ö.-u. Korps Hosmann (55.,
54.3.®.), ö.-u. IX.Korps (38., 19. und 32. I.D.); in Reserve: Va49.R.D,, Leib-
Hus. Br. Das Gen. Kdo. des ö.-u. VI. Korps war bereits Anfang September der
ö.-u. 1. Armee überwiesen, die ö.-u. 12. I. D. am 22. Sept. der ö.-u. 7. Armee zugesührt
worden (S. 358).