Entscheidung der Obersten Kriegsleitung über das Operationsziel. 323
und 41. Infanterie-, der 76. Reserve-Division sowie zweier Kavallerie-Divi-
sionen (einschließlich der 2.)beendet sein; im Februar würden weitere
zwei bis drei Divisionen zu folgen haben. Die Verteidigung der Dobrudscha,
die Säuberung des Donau-Deltas sowie die Zerstörung des dort liegenden
Schiffsmaterials sei den Vulgaren zu überlassen. Das deutsche Etappen-
gebiet fei hinreichend zu sichern, wozu auch Teile der Kavallerie-Division
Goltz zur Verfügung ständen. Neben dem Ausbau der vorderen Kampf-
ftellungen, der mit allen Mitteln so schnell als möglich betrieben werden
müsse, sei mit Rücksicht auf eine im bevorstehenden Frühjahr nicht unwahr-
scheinliche Gegenoffensive der Russen und Rumänen auch der planmäßige
Ausbau starker, rückwärtiger Stellungen in Angriff zu nehmen und mög-
lichst bis zum 1. April fertigzustellen.
Nach Eingang der Meldung des Generals von Falkenhayn fragte
General Ludendorff beim Oberkommando Mackensen an, ob
Anhaltspunkte dafür vorlägen, daß die Russen den Rückzug hinter den
Sereth vorbereiteten. Auch dieses Oberkommando meldete, daß das nicht
der Fall sei, vielmehr mit Widerstand in der Linie gerechnet werden müsse,
die General von Falkenhayn angegeben hatte. Die Oberste Kriegsleitung
hielt indessen an der Absicht, die Sereth-Linie zu gewinnen, fest und ordnete
am 31. Dezember Fortsetzung der Verfolgung an. Die 9. Armee habe
den Nachdruck ihrer Operation in die Richtung auf Focsani zu legen.
Glaube sie, dies Ziel durch Verstärkung ihres rechten Flügels sicher zu
erreichen, so bleibe ihr naturgemäß überlassen, dies anzuordnen, statt ihre
Kräfte zwischen dem Gebirgsfuß und der Straße nach Focsani scharf
zusammenzuschieben. Ein Geländegewinn in nördlicher Richtung bleibe
bedeutungsvoll, um die Armee der Gruppe Gerok mehr zu nähern. Über
Focsani solle voraussichtlich nicht mehr hinausgegangen werden. „Rechter
Flügel 9. Armee und Donau-Armee haben den Sereth zu erreichen, um sich
damit günstige Verteidigungsbedingungen zu schaffen. Jede Beschleunigung
der Operation, soweit sie sich als möglich erweist, trägt der großen Gesamt-
läge Rechnung, die schon in den allernächsten Tagen einen endgültigen
Entschluß der Obersten Heeresleitung zeitigen wird."
Vei der 9. Armee aber meldete die Gruppe Kühne am 31. Dezember
abends, daß infolge der Anstrengungen am Tage und des fortgesetzten
Viwakierens bei Kälte und Nässe während der Nächte die Truppen er-
schöpft wären und dringend der Ruhe bedürften, wenn sie kämpf-
fähig bleiben sollten. Eine mehrtägige Rast sei erforderlich. General
von Falkenhayn ließ den Kommandierenden Generalen zur „perfön-
lichen Orientierung, von der den Herren Divifions-Kommandeuren im all-
gemeinen Kenntnis zu geben ist", die Nachricht zugehen, daß es sich bei den
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