Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

236 Der Feldzug gegen Rumänien: Befreiung Siebenbürgens. 
I. Oktober» gezogen werden. Glücke der Stoß, so sei es ohne Belang, ob der linke 
Flügel der 1. Armee zuvor einen Rückschlag erleide. Daher wurde ge- 
antwortet, daß ein Ausweichen der Mitte der Gruppe Morgen weiter als 
bis zur Linie Feheregyhaza (östlich von Schäßburg)—Crdö-Szt.-György 
(25 Kilometer nördlich von Schäßburg) nicht in Betracht kommen dürfe. 
Die ö.-u. 71. Infanterie-Division könne, wenn sie der Feind dazu zwinge, bis 
Puszta-Czelina—Feheregyhaza zurückgenommen werden; der Vorstoß ihres 
rechten Flügels solle aus der Gegend von Puszta-Czelina erfolgen, die 
Gruppierung dazu habe stattzufinden. Im Laufe des Tages fand General 
von Arz sich in Mühlbach bei General von Falkenhayn zu einer Ve- 
sprechung ein. Dieser wurden folgende „R ichtlinien" für die ö.-u. 
1. Armee zugrunde gelegt: „Die Besetzung der Maros—Kokel-Stellung 
in ihrer Gesamtausdehnung war und ist lediglich für den Fall vorgesehen, 
daß wir gezwungen sein sollten, ganz Siebenbürgen zu räumen. Davon 
kann jetzt aber keine Rede sein. Weder liegt Veranlassung vor, das wert- 
volle Gebiet, das soeben mit kostbarem Blut zurückerobert worden ist, preis- 
zugeben, noch kann auf den durchaus im Vereich des Möglichen liegenden 
Versuch verzichtet werden, durch einen kräftigen Schlag mit allen dazu 
heranzubringenden Kräften gegen den Südflügel des Feindes eine völlige 
Umgestaltung der Lage zu erzwingen. Diesen Verhältnissen hat sich die 
I.Armee anzupassen. Sie darf also unter keinen Umständen einen Schritt 
zurückgehen, ohne dazu unbedingt gezwungen zu sein. Tritt dieser Fall ein, 
so ist nichts dagegen einzuwenden, daß die 1. Armee mit ihren nördlich der 
Kleinen Kokel stehenden Teilen unter sicherem Festhalten der unmittelbaren 
Verbindung mit der ö.-u. 7. Armee schließlich die dort vorbereitete Stellung 
erreicht. Die südlich der Kleinen Kokel befindlichen Kräfte der 1. Armee 
aber dürfen nicht nach Nordwesten über die Kokel, sondern nur in direkt 
westlicher Richtung zurückgenommen werden, so daß sie die Front nach 
Osten bekommen "Gerade im Zusammenhang mit solchem Frontwechsel 
hielt General von Falkenhayn eine Versammlung der Hauptkräfte der 
ö.-u. 71. Infanterie-Division auf ihrem Südflügel für sehr wohl möglich. 
Die Rumänen hatten im Laufe des Tages wiederum nur gegen die 
Mitte der Gruppe Morgen vorgestoßen, vor der ö.-u. 71., der 89. In- 
fanterie-Division und dem Kavalleriekorps Schmettow blieben sie ruhig. Am 
Abend befahl General von Falkenhayn für den 2. Oktober den Vor- 
marsch zum Angriff. Die Gruppe Staabs sollte mit der Masse ihrer 
Truppen rechts gestaffelt auf dem südlichen, mit schwächeren Teilen auf 
dem höheren nördlichen Alt-User vorgehen. Das Kavalleriekorps hatte sich 
anzuschließen und Verbindung zwischen der Gruppe Staabs und der 89. In¬
	        
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