Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

Vormarsch auf Kronstadt. 
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fanterie-Division zu halten. General von Morgen bekam Befehl, mit der 
89. und ö.-u. 71. Infanterie-Division nach Südosten anzugreifen. Das 
Alpenkorps behielt die Sicherung am Rotenturm-Paß. 
Der Vormarsch vollzog sich am 2. Oktober wegen der durch starke 2. Oktober. 
Regenfälle grundlos gewordenen Wege unter wachsenden Schwierigkeiten; 
nur die Straße Hermannstadt—Fogaras gestattete schnelleres Vorwärts- 
kommen. Aus ihr gelangten die ungarische 51. Infanterie-Division und fast 
die gesamte schwere Artillerie der Gruppe Staads bis zum Abend mit dem 
Anfang in die Gegend 20bis 25 Kilometer westlich von Fogaras. Das 
Korps Schmettow erreichte mit dem linken Flügel Schönberg und gewann 
damit Anschluß an die Gruppe Morgen. Deren 89. Infanterie-Division 
war gegen Feind auf den Höhen westlich von Vekokten vorgegangen, wurde 
aber durch weit überlegene rumänische Gegenangriffe in ihre Ausgangs- 
stellungen zurückgedrängt; ihre Verluste waren beträchtlich. Die erst später 
von Puszta-Czelina antretende ö.-u. 71. Insanterie-Division brachte Cr- 
leichterung, wurde dann aber von dem insgesamt weit überlegenen Gegner 
gleichfalls zurückgeworfen. Am Abend bestand keine unmittelbare Ver- 
bindung zwischen beiden Divisionen; auf ihre Mitwirkung bei den bevor- 
stehenden Entscheidungskämpfen war kaum noch zu rechnen. General 
von Falkenhayn hielt dennoch an dem Entschluß zum Angriff fest. Da die 
Rumänen gegen den Nordflügel der ö.-u. 1. Armee nichts unternahmen, 
konnte General von Arz dort Kräfte zur Stützung seiner 71. Infanterie- 
Division herausziehen. 
Am Abend befahl General vonFalkenhaynder Gruppe Staads, 
am nächsten Tage den Vormarsch fortzusetzen. Das Kavalleriekorps sollte 
weiteres Vordringen des Gegners nach Westen verhindern, die Gruppe 
Morgen ihre Stellungen halten und den Feind binden. Welche Maß- 
nahmen hierzu zu treffen waren, mußte ihr, wie es im Armeebefehl hieß, 
„nach den heutigen Ereignissen überlassen bleiben". General von Morgen 
schien es aber mehr als fraglich, ob sich seine beiden Divisionen gegen neue 
Angriffe würden halten können. Angesichts des wegearmen Verggeländes 
im Rücken erwog er, sie zurückzunehmen, entschloß sich aber schließlich doch 
zum Stehenbleiben'). 
l) Das österr. amtl. Werk (Bd. V, S. 322) führt bei Schilderung dieser Vorgänge 
aus: „(Sit. Morgen, der in Maros-Vasarhely verblieben war und deshalb der Mög¬ 
lichkeit zu einheitlicher Gefechtsführung auf dem Gefechtsfelde entbehrte,... beurteilte 
die Lage ernst und besorgte, bei neuerlichem Vordrängen des Feindes hinter den Haar- 
Bach weichen zu müssen. Zum Glück sahen die beiden Divisionäre weniger schwarz 
und beantragten, am nächsten Tage in ihren Stellungen zu verbleiben. .. 
Hierzu teilte der damalige Erste Genst. Offizier des I. R. K., Genlt. a. D. 
Göldner, im November 1936 mit: „Das Bleiben des K. H. Qu. in Maros-Vasarhely
	        
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