Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [2]. Die Ereignisse im Westen im Frühjahr und Sommer, im Osten vom Frühjahr bis zum Jahresschluß (8. 1932)

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Der Sommerfeldzug der Verbündeten in Galizien. 
konnte diese auf den weiteren Verlauf der Dinge erheblichen Einfluß ge¬ 
winnen. Allerdings hoffte das Oberkommando der 3. Armee, die Südwest¬ 
front der Festung im Handstreich nehmen zu können, und auch das Ober¬ 
kommando der 11. Armee wurde durch neue Fliegermeldungen in der Frühe 
des 14. Mai in der Auffassung bestärkt, der Feind würde nicht nur die 
San-Linie, sondern auch Przemysl ausgeben. 
Zur Deckung der Südflanke der angreifenden 11. Armee gegen die 
Festung wurde die 119. Infanterie-Division des Generalmajors 
von Vehr unmittelbar nördlich des San bis westlich von Korytniki vor¬ 
gezogen. Vor ihrer Front befanden sich noch Abteilungen der ö.-u. 3. Armee. 
Die 11. bayerische Infanterie-Division unter Generalmajor 
Ritter von Kneußl gewann die Ostausgänge des Wald- und Verggeländes 
nordwestlich von Przemysl. Das XXXXI. Reservekorps erreichte 
im Vormarsch auf Radymno die Linie Kaszyce—Chlopice—Morawsko. 
Der Feind hielt über den Festungsbereich vorgeschobene Vefestigungs- 
gruppen und anscheinend vorbereitete Stellungen im Hügelland westlich der 
Rada und vorwärts Ostrow besetzt. Die zum Hauptangriff auf Iaroslau 
angesetzten beiden Korps gingen abschnittsweise vor. Das ö.-u. VI. Korps 
hatte frühzeitig festgestellt, daß der Feind das Höhengelände südlich von 
Iaroslau und das Schloß südwestlich der Stadt stark beseht hielt. Feld- 
marschalleutnant von Arz wollte seine Divisionen unter dem Schuhe der 
Dunkelheit an diesen Feind heranführen, um ihn dann morgens überfall¬ 
artig anzugreifen. Das Korps stieß auf starke Abwehr. Cs gelang nur 
dem rechten Flügel im Anschluß an das XXXXI. Reservekorps bis über 
Morawsko hinaus vorwärtszukommen. Im übrigen entbrannten auf der gan¬ 
zen Angriffsfront heiße Kämpfe, die bis zum Abend nicht zur Entscheidung 
führten. Das Gardekorps war unter dem sich verstärkenden Eindruck 
einer nur schwachen Besetzung von Iaroslau allmählich näher an den Feind 
herangegangen. Als dann gegen Mittag der Führer der 2. Garde-Infan- 
terie-Division, Generalleutnant von Winckler, meldete, Iaroslau werde an¬ 
scheinend geräumt, befahl der Kommandierende General, General der Infan¬ 
terie Freiherr von Plettenberg, daß beide Divisionen, falls der Gegner 
keinen starken Widerstand leiste, sich in Besitz der San-Linie setzen sollten. 
Indessen auch der Angriff der 2. Garde-Infanterie-Division gegen Iaroslau 
traf wider Erwarten auf starken Feind. Das Vorgehen litt zudem unter 
der flankierenden Feuerwirkung vom Schloß Iaroslau her, das die Ver¬ 
bündeten trotz Einsatz von Unterstützungen der 2. Garde-Infanterie-Division 
dem Feinde nicht entreißen konnten; noch westlich der Stadt kam die Vor¬ 
bewegung zum Stehen. Die 1. Garde-Infanterie-Division unter Führung 
des Obersten Eitel Friedrich Prinz von Preußen warf russische Postierun-
	        
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