Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [1]. Die Ereignisse im Winter und Frühjahr (7. 1931)

Reibungsloses Zusammenwirken der verbündeten Heeresleitungen. 441 
rals v. Cramon und des Obersten Groener folgend, bei der ersten Mit¬ 
teilung seines Planes an General v. Conrad vorgeschlagen, daß während 
des Aufmarsches der Stoßgruppe die österreichisch-ungarische 2. und 3. Armee 
an der Karpaten-Front „schrittweise und den Gegner hinter sich ziehend" 
ein Stück zurückweichen sollten, um so „den Erfolg der Operation wesentlich 
zu erleichtern und zu erhöhen". Wenn General v. Conrad diesem ein¬ 
leuchtenden Vorschlage nicht beitrat, so hat dabei neben anderen Gründen 
sicherlich der Zweifel mitgesprochen, ob die durch die bisherigen schweren 
und verlustreichen Kämpfe aufs äußerste in Anspruch genommene Karpaten- 
Front mit der Durchführung einer solchen schwierigen Bewegung betraut 
werden durfte. General v. Conrad wußte aber doch dem hier zur Erörterung 
gestellten Gedanken des operativen Zusammenwirkens der Karpaten-Front 
mit der Durchbruchsgruppe in einer Form Rechnung zu tragen, die dem 
Leistungsvermögen seiner Karpaten-Truppen angepaßt war. Cr faßte 
gleichzeitig mit dem Beginn des Angriffs der deutschen 11. Armee ein 
staffelweises Vorgehen vom linken Flügel der österreichisch-ungarischen 
3. Armee südlich des Przegonina-Tales und des Magora-Rückens ins 
Auge, dem sich die Offensive an der übrigen Karpaten-Front nach und nach 
anschließen sollte für den Fall, daß der Feind von dort Kräfte fortzog. Auch 
der Zusah, den er zur Angriffsanweisung der deutschen Obersten Heeres¬ 
leitung an das Armee-Oberkommando 11 gab — „allgemeine Richtung 
für den stark zu haltenden Südflügel Zmigröd—Dukla—Sanok" —, brachte 
klar zum Ausdruck, welche Bedeutung er dem konzentrischen Zusammen¬ 
wirken mit der Karpaten-Front beilegte. 
Dieser Zusah zeigt aber weiter auch, daß General v. Conrad den 
Erfolg des geplanten Durchbruchs nicht durch gleichmäßig starkes Ansaßen 
der ganzen Frontstrecke zwischen Beskiden und Weichsel, sondern unter 
ausgesprochener Schwerpunktsbildung an der taktisch entscheidenden Stelle 
bei Gorlice herbeizuführen beabsichtigte. Der auf dem Nordflügel befind¬ 
lichen österreichisch-ungarischen 4. Armee war mehr eine Nebenaufgabe, 
Sicherung der linken Flanke der deutschen Durchbruchsarmee, zugedacht. 
Generaloberst v. Mackensen hat diesem Leitgedanken sowohl in den An¬ 
griffsvorbereitungen wie während der ganzen Durchführung der Durch¬ 
bruchsoperation unbeirrt Rechnung getragen. Entgegen der ursprünglichen 
Absicht der Heeresleitung dehnte er das Angriffsfeld des linken Flügels 
seiner Armee nicht bis Gromnik aus, sondern begrenzte es bei Tursko. 
Dafür befahl er der österreichisch-ungarischen 4. Armee, den Nachdruck ihres 
Vorgehens auf ihren rechten Flügel zu legen und hinter diesem starke 
Reserven bereitzustellen. Wenn das Armee-Oberkommando 11 seine eigene 
Reserve/ das X. Armeekorps, nicht von vornherein ganz hinter den rechten
	        
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