Volltext: Die Grenzschlachten im Westen (1. 1925)

304 
Die Schlacht bei Neufchateau und Longwy. 
ausfragten Angrifssgruppe Kaempffer hatte die verstärkte 52. Infanterie- 
Brigade am Morgen des 21. die Festung im Norden und Nordosten 
abgeschlossen; hinter der Schutzstellung der Infanterie war bis zum Morgen 
des 21. die schwere Artillerie in Stellung gebracht. Im Lause des Vor¬ 
mittags wurde das Feuer gegen die Nordfront der Festung eröffnet. 
Auf beiden Flügeln der Armee stießen die Kavallerie-Divisionen 
mit dem Feinde zusammen. Die in der Gegend nördlich von Etalle befind¬ 
liche Z. Kavallerie-Division war durch Armeebefehl von 9°° vormittags 
dem Y. Armeekorps unterstellt und angewiesen worden, nach Westen über 
Izel aus Florenville (nordöstlich Carignan) vorzugehen. Sie traf östlich 
Izel aus Feind. Dieser wurde vertrieben, aber beim weiteren Vorgehen 
erwiesen sich auch Izel und Umgegend von den französischen Limen- 
regimentern 100 und 126 (XII. Korps) besetzt, die bald aus der Gegend 
südlich Izel zum Gegenangriff schritten. Unter diesen Umständen brach 
der Führer der 3. Kavallerie-Division, Generalleutnant v. Unger, das 
Gefecht ab, in das inzwischen auch ein vom V. Armeekorps vorge¬ 
sandtes Bataillon eingegriffen hatte. Die Division ging bei Rulles und 
Habay-la Neuve zur Ruhe über. 
Vor dem linken Armeeslügel war die 6. Kavallerie-Division unter 
Generalleutnant Gras v. Schmettow um 6° vormittags in eine Bereit¬ 
stellung westlich Mercy-le Haut (19 km südlich Longwy) gegangen und 
hatte Sicherungen nach Süden vorgeschoben. Um Mittag wich die 
Division vor feindlicher Infanterie, die von Westen her gegen sie vor¬ 
ging, nach Osten aus Audun-le Roman aus und hatte dort einen 
Zusammenstoß mit stärkeren, über die Pierre vorgegangenen Kräften, 
wobei das der Division zugeteilte II. Bataillon Reserve-Infanterie- 
Regiments 98 bei Boudrezy schwere Verluste erlitt. Um Audun-le Roman 
ging die 6. Kavallerie-Division zur Ruhe über. Das wichtigste Ergebnis ihrer 
Beobachtung war die Meldung der um Mittag festgestellten Märsche 
feindlicher Kolonnen aller Waffen aus der Straße Nouillon-Pont- 
Longuyon, sowie über Ollieres und Landres nach Nordosten. 
Von der 6. Armee war Nachricht über den siegreichen Verlauf der 
Schlacht in Lothringen eingegangen. Damit war die Sorge um die linke 
Flanke zunächst behoben. Die 4. Armee teilte mit, daß sich Feind in 
Stärke von etwa zwei Korps aus der Gegend von Stenay—Dun und 
südöstlich auf Montmody zusammenziehe. 
Die durch Regen in ihrer Tätigkeit behinderten Flieger meldeten das 
Gelände östlich der Linie Longuyon—Etain zwischen 8° und 9° vormittags 
bis auf eine um 840 auf der Straße von Etain im Marsch nach Norden 
erkannte Kolonne vorn Feinde frei. Aus der Gesamtheit der vor-
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.