Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

Drittes Rapitel. 
Die Schlacht bei Hmfchäteau und Longwy'). 
(Hierzu Karte 3.) 
I. Das Armee-Oberkommando 5 vor der Schlacht. 
Am 20. August hatte die 5. Armee die Linie Etalle—ClMllon— 
Kerschen—Nedingen—Öttingen—Arsweiler erreicht. (Y. und XIII. Armee¬ 
korps Etalle—CHLtillon, VI. Reservekorps Redingen—Deutsch -Oth, 
XVI. Armeekorps nordwestlich Diedenhosen, V. Reservekorps Dippach— 
Leudelingen, 3. Kavallerie-Division östlich und nördlich Etalle.) Diese 
Aufstellung bildete einen flachen, nach Südwesten geöffneten Bogen um 
die kleine französische Festung Longwy. 
Die Aufklärung hatte ergeben, daß starke französische Kräfte an 
der unteren Chiers aufwärts bis Montmedy und von dort nach Süden 
hinter dem Othain, insbesondere in der Gegend von Spincourt (25 km 
nordöstlich Verdun), versammelt waren. Westlich und südwestlich von Metz 
bestand anscheinend nach wie vor eine Lücke in der feindlichen Aufstellung. 
Südlich Pont-ä-Mousson lehnte sich der linke Flügel der französischen 
Lothringer Gruppe an die Mosel. Irgendwelche Anzeichen für eine bevor¬ 
stehende Offensive gegen die deutsche 5. Armee lagen nicht vor. Die am Abend 
des 20.August eingehende Übersicht der Obersten Heeresleitung über die Lage 
beim Feinds brachte keine Ergänzung des bisher gewonnenen Bildes. 
För den 21. August ordnete der Oberbefehlshaber, Kron¬ 
prinz Wilhelm, an: „Die Armee setzt den Vormarsch nicht fort. Der 21. 
ist dazu zu benutzen, sich mit den fechtenden Truppen derart bereitzuhalten, 
daß, wenn erforderlich, das V. und XIII. Armeekorps nördlich an Longwy 
vvrbetz das VI. Reservekorps südlich Longwy zum Angriff vorgehen kann. 
Das XVI. Armeekorps wird möglicherweise zu gleichem Zweck flankierend 
einzuwirken haben. Das V. Reservekorps hinter der Mitte bleibt zur 
Verfügung nach Bedarf." 
So herrschte am 21. August bei den Korps der 5. Armee im allge¬ 
meinen Ruhe. Von der mit der Wegnahme der Festung Longwy be- 
*) Eeländeabschnitt: Eivet—Sedan—Metz—Luxemburg. 
2) S. 255.