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Eroberung des Col del Rosso
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vom Piaveknie knapp nördlich von Quero ausgehend, auf der Kamm¬
linie des gegen den Lago di S. Croce streichenden Gebirges zu ziehen.
Dadurch wären dann zehn Divisionen zur Heeresgruppe Conrad gelangt.
Diese Neuordnung mußte die Nachschubwege dieser Heeresgruppe,
namentlich die Bahn im Suganertal, außerordentlich belasten, weshalb
eine eingehende Prüfung der aufgeworfenen Fragen notwendig erschien,
die dann zu langwierigen Erörterungen führte.
Unterdessen trat der linke Flügel der 11. Armee zur Eroberung
der Linie Mt. di Val Bella—Col del Rosso— Col d'Echele an. Das Unter¬
nehmen war besonders gründlich vorbereitet worden. An Artillerie
standen 440 leichte, 100 mittlere und 10 schwere Geschütze feuerbereit.
In der Nacht auf den 23. Dezember wurden zunächst die Batterien,
und die Sammelräume des Feindes ausgiebig mit Stickgasgranaten be¬
schossen. Am Morgen schritten dann die inneren Flügel des III. Korps
und der Gruppe Kletter zum Angriff, und zwar: die 6. ID. mit der
12. IBrig. (IR. 17 und 27) und der Brigade Obst. Vidossich (Bataillone
1/51, 1/102, 1/27, X/59, F JB. 20 und Hoehgebirgskomp. 22), daneben
die 18. ID. mit der 9. GbBrig. (KSchR. III und Bataillone IV/87, IV/84
und IV/12) in der Front und mit der 181. IBrig. (fünf Bataillone) in
Reserve.
Das Wetter war dem Unternehmen nicht ungünstig. Auf dem
Kampf fei de lag etwa 20 cm hoher Schnee. Die Artillerieführer konnten
von ihren auf den Melettahöhen günstig gelegenen Aussichtspunkten
das Zerstörungsfeuer gegen die im Schnee deutlich sichtbaren Ziele
vorzüglich lenken. Die Infanterie hatte unter diesen Umständen ein
verhältnismäßig leichtes Spiel. In kurzer Zeit eroberte sie die ganze von
der italienischen 2. ID. (Brigaden Livorno, Verona und Toscana) ver¬
teidigte erste Linie. Bei S toccar ed do geriet die Brigade Verona an den
Abstürzen der Frenzelasehlucht in die Klemme und mußte zum größten
Teil die W¡affen strecken1). Nur vereinzelt raffte sich der Feind zu
Gegenstößen auf. Bald nach Mittag waren alle Angriffsziele erreicht.
Das Bataillon IV/87 ging sogar darüber hinaus und besetzte den Mt. Me-
lago-. Es wurde aber später zurückgerufen, weil es der höheren Füh¬
rung nicht im Sinne lag, die Kriegshandlung weiterzuführen, so sehr
der Erfolg dieses Tages dazu einladen mochte. Man brachte mehr als
8000 Italiener als Gefangene ein.
In den nächsten Tagen versuchten die Italiener die verlorenen
Höhen zurückzugewinnen. Regimenter der Brigaden Pisa, Regina und
1) Brigate di Fanteria, IV, 138, 152.