Volltext: Das Kriegsjahr 1917 ; 6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ; (6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ;)

Verlust des Mt. Tomba 
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und 1600 Vermißte. Die Ablösung dieser Division war daher geboten. 
Indessen konnte die neue Stellung ohne besondere Schwierigkeiten be¬ 
zogen werden, da die Franzosen über den Tombarücken nicht weiter 
vorgingen. 
Diese erste Kampfhandlung französischer Truppen auf dem ita¬ 
lienischen Kriegsschauplatz wurde damals viel besprochen. Die Fran¬ 
zosen wiesen auf dieses Unternehmen als ein Musiter eines ¡modernen 
Angriffsverfahrens hin, und gaben der Auffassung Ausdruck, daß der 
hier angetroffene Feind viel minderwertiger sei als jener, den sie an 
der französischen Front zu bekämpfen gewohnt seien. Der italienische 
Militärschriftsteller Gen. Caracciolo tritt dieser Auffassung entgegen und 
legt dar, daß die französische 47. Division ihren Erfolg in erster Linie 
dem außerordentlich starken Einsatz an Artillerie (450 Geschütze) zu 
verdanken hatte1). 
Während im Dezember die geschilderten Kämpfe auf den Hoch¬ 
flächen der Sieben Gemeinden und im Grappagebirge sich ¡abspielten, 
verharrte der Frontabschnitt am Piave im allgemeinen in Ruhe. Die 
Gefechtstätigkeit beschränkte sich auf einzelne kleine Unternehmen. So 
wurde die Anwesenheit unserer Truppen auf dem Westufer des Piave 
im Brückenkopf von Zenson von den Italienern unangenehm empfunden, 
weshalb sie wiederholt Vorstöße unternahmen, die zwar fruchtlos blie¬ 
ben, aber von den Verteidigern immerhin manches Opfer forderten. 
Als man wahrnahm, daß der Feind durch Einsatz schwerer Geschütze 
und Minenwerfer Größeres vorhabe, erwog man die Räumung des 
Brückenkopfes. Diese erfolgte denn auch am 26. Dezember. Mit Be¬ 
friedigung meldeten dann -die Beobachter noch durch mehrere Tage, 
der Feind beschieße weiterhin die verlassene Brückenkopf schanze. Etwas 
lebhafter ging es im Mündungsgebiet des Piave zu. Hier stand die 
41. HID. auf dem Westufer des Hauptarmes, aber noch nicht unmittel¬ 
bar am Sile, deim zweiten Mündungsarm. Am 9. Dezember griff die 
Ho-nvéd den Feind bei Capo Sile an und warf ihn über den Fluß zurück, 
wobei sie etwa 200 Gefangene einbrachte. Aber am nächsten Tage 
setzten sich die Italiener doch wieder auf dem Ostufer fest. Das Ge¬ 
fecht lebte mehrmals neuerlich auf. Am 18. Dezember gelang es einem 
Honvédbataillon, sogar über den Sile vorzustoßen. Da es aber nicht 
möglich war, ihm weitere Kräfte nachzusenden, mußte es am 20. auf das 
Ostufer zurückgenommen werden. Nach und nach wuchs die Tätigkeit 
der feindlichen Artillerie an. Hier meldeten sich auch wieder die be^ 
x) Cablati, La riscossa, 226 f.
	        
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