Volltext: Das Kriegsjahr 1917 ; 6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ; (6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ;)

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Die Herbstoffensive gegen Italien 
die 3. Armee schützenden Nachhuten wurde aufgetragen, beim Rückzug 
zunächst in der Linie Cellinabach—Casarsa—Unterlauf des Tagli-amento, 
weiters an der Li venza und schließlich auch am Monticano Halte ein¬ 
zuschalten. 
Der neue Verteidigungsabschnitt sollte aus mehreren hintereinan- 
derlLegenden Linien bestehen, wozu die bereits geschaffenen Anlagen 
des befestigten Lagers von Treviso auszunützen waren. Zur frühzeitigen 
Besetzung der ersten Linie hatte die 3. Armee, der der Raum vom Meer 
bis Pte. Priula zufiel, je eine Brigade in die vier Korpsabschnitte voraus- 
zusenden. Gleiches hatte die 4. Armee in dem ihr zugewiesenen Ab¬ 
schnitt, der von Pte. Priula über den Mt. Grappa bis S. Marino im 
Brentatale reichte, zu verfügen. Überdies sollten die beiden linken 
Korps der 3. Armee den Abschnitt zwischen Ponte di Piave und Pte. 
Priula vor der 2. Armee erreichen, weil diese bis dorthin einen länge¬ 
ren Weg zurückzulegen hatte. Die Artillerie war in entsprechender 
Gliederung gleichfalls frühzeitig aufzustellen. Hiezu erhielt die 4. Ar¬ 
mee die gesamte Artillerie der 2. Armee zugewiesen. Die 3. Armee 
wurde durch 50 im Hinterlande neugebildetie Maschinengewehrkompag¬ 
nien verstärkt. 
Als am 4. November an die beiden am Tagliamento stiebenden Ar¬ 
meen der Befehl zum Rückzug erlassen wurde, verstärkte sich bei 
Cadorna die Sorge um die 4. Armee, weil diese — obwohl sie um 
36 Stunden früher den Rückzugsbefehl erhalten hatte — mit ihrem 
rechten Flügelkorps, dem I., noch bei Pieve di Cadore stand. Es konnte 
sich nun ergeben, daß die an ihrem linken Flügel zurückgeworfene 
2.Armee so rasch wich, daß der Gegner vor dem I.Korps bei Valdob- 
biadene am Piave erschien. In diesem Falle hätte dieses Korps, dem die 
Besetzung des Montello zugedacht war, über Feltre und durch das 
Brentani ausweichen müssen, was einen dreitägigen Zeitverlust be¬ 
deutet haben würde. Um solches zu verhindern, eiferte Cadorna die 
4. Armee am 4. November neuerlich zur Beschleunigung ihres Rückzuges 
an. Die 2. Armee sollte dagegen an der Li venza ein bis zwei Tage und 
am Monticano noch einen Tag ausharren. Cadorna verhehlte sich aller¬ 
dings nicht, daß das Tempo der 2. Armee sehr wesentlich vom Gegner 
beeinflußt werden würde. Im schlimmsten Fall gedachte er den Mon¬ 
tello durch das II. und das XXIV. Korps besetzen zu lassen, da diese 
Korps — allerdings noch sehr erholungsbedürftig — bereits am 4. No¬ 
vember südlich vom Montello eingetroffen waren. Schließlich wurden 
die 2. und die 3. Armee am 5. November angewiesen,, mit Nachhuten
	        
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