612 Die Herbstoffensive gegen Italien die 3. Armee schützenden Nachhuten wurde aufgetragen, beim Rückzug zunächst in der Linie Cellinabach—Casarsa—Unterlauf des Tagli-amento, weiters an der Li venza und schließlich auch am Monticano Halte ein¬ zuschalten. Der neue Verteidigungsabschnitt sollte aus mehreren hintereinan- derlLegenden Linien bestehen, wozu die bereits geschaffenen Anlagen des befestigten Lagers von Treviso auszunützen waren. Zur frühzeitigen Besetzung der ersten Linie hatte die 3. Armee, der der Raum vom Meer bis Pte. Priula zufiel, je eine Brigade in die vier Korpsabschnitte voraus- zusenden. Gleiches hatte die 4. Armee in dem ihr zugewiesenen Ab¬ schnitt, der von Pte. Priula über den Mt. Grappa bis S. Marino im Brentatale reichte, zu verfügen. Überdies sollten die beiden linken Korps der 3. Armee den Abschnitt zwischen Ponte di Piave und Pte. Priula vor der 2. Armee erreichen, weil diese bis dorthin einen länge¬ ren Weg zurückzulegen hatte. Die Artillerie war in entsprechender Gliederung gleichfalls frühzeitig aufzustellen. Hiezu erhielt die 4. Ar¬ mee die gesamte Artillerie der 2. Armee zugewiesen. Die 3. Armee wurde durch 50 im Hinterlande neugebildetie Maschinengewehrkompag¬ nien verstärkt. Als am 4. November an die beiden am Tagliamento stiebenden Ar¬ meen der Befehl zum Rückzug erlassen wurde, verstärkte sich bei Cadorna die Sorge um die 4. Armee, weil diese — obwohl sie um 36 Stunden früher den Rückzugsbefehl erhalten hatte — mit ihrem rechten Flügelkorps, dem I., noch bei Pieve di Cadore stand. Es konnte sich nun ergeben, daß die an ihrem linken Flügel zurückgeworfene 2.Armee so rasch wich, daß der Gegner vor dem I.Korps bei Valdob- biadene am Piave erschien. In diesem Falle hätte dieses Korps, dem die Besetzung des Montello zugedacht war, über Feltre und durch das Brentani ausweichen müssen, was einen dreitägigen Zeitverlust be¬ deutet haben würde. Um solches zu verhindern, eiferte Cadorna die 4. Armee am 4. November neuerlich zur Beschleunigung ihres Rückzuges an. Die 2. Armee sollte dagegen an der Li venza ein bis zwei Tage und am Monticano noch einen Tag ausharren. Cadorna verhehlte sich aller¬ dings nicht, daß das Tempo der 2. Armee sehr wesentlich vom Gegner beeinflußt werden würde. Im schlimmsten Fall gedachte er den Mon¬ tello durch das II. und das XXIV. Korps besetzen zu lassen, da diese Korps — allerdings noch sehr erholungsbedürftig — bereits am 4. No¬ vember südlich vom Montello eingetroffen waren. Schließlich wurden die 2. und die 3. Armee am 5. November angewiesen,, mit Nachhuten