Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

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Die drei Kriegstheater bis Mitte Mai 1916 
Südtirol gehenden Heereskörper mit der ihnen nach der neuesten Or¬ 
ganisation zukommenden Artillerie ausgestattet wurden (S. 97). Zu ihrer 
Vervollständigung wurden 51 Gebirgsbatterien nach Tirol geschoben. 
Durch die Vereinigung von 14 Infanteriedivisionen und 64 schweren 
Batterien in Südtirol erfuhr jedoch das gesamte Kraftaufgebot gegen 
Italien bis Anfang April bloß eine Vermehrung von rund 8 Divisionen 
und 39 schweren Batterien über den Stand von 231/2 Divisionen zu Ende 
der vierten Abwehrschlacht am Isonzo (Ende November 1915). Später, 
aber noch vor Beginn der Offensive, wurde nur noch die 24. LstGbBrig. 
vom Balkan zur 5. Armee herangeführt, während diese Armee die neu¬ 
gebildete 21. GbBrig. an die Heeresgruppe Erzherzog Eugen abgab. 
Am 21. März erteilte die Heeresleitung der 5. und der 10. Armee 
Richtlinien für den Fall, daß ihnen eine Auswirkung der Südtiroler Offen¬ 
sive erlaubte, aus der Abwehr herauszutreten. Die 5. Armee sollte dann 
je eine operationsfähige Division an den Bahnen bei Görz und bei Tolmein 
bereitstellen. 
Maßnahmen zur Geheimhaltung und zur Täuschung des Feindes 
Um dem Feinde die geplante Operation zu verbergen, seine Auf¬ 
merksamkeit abzulenken und ihn damit von Gegenmaßnahmen abzuhalten, 
wurden alle erdenklichen Vorkehrungen getroffen. Der Geheimhaltung 
der Vorbereitungen legte das AOK. so große Bedeutung bei, daß es dem 
Kommando der Südwestfront ausdrücklich auftrug, auch gegenüber den 
unterstehenden Armeeführern Stillschweigen zu bewahren, die Gründe 
der Truppenverschiebungen unter dem Titel einer geplanten Offensive 
gegen Rußland zu verschleiern, und sogar dem Landesverteidigungs- 
kmdo. in Tirol, in dessen Bereich der Aufmarsch der 11. Armee erfolgte, 
nur das jeweilig unbedingt Notwendige bekanntzugeben. Diese Ein¬ 
schränkung wurde allerdings bald aufgehoben, da GdK. Dankl als zu¬ 
künftiger Führer der 11. Armee Einblick gewinnen und Einfluß auf den 
Aufmarsch nehmen mußte. Für die Kommandanten der 5. und der 10. 
Armee wurde der Schleier des Geheimnisses jedoch erst Mitte März 
gehoben, zu welcher Zeit auch das Kriegsministerium soweit als nötig 
unterrichtet wurde. Auch gegenüber den deutschen Verbindungsoffi¬ 
zieren, die sich in Marburg und Bozen befanden, sollte zunächst Still¬ 
schweigen bewahrt werden. Diensteifrig wußten sie sich jedoch frühzeitig
	        
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