Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

Schwächung der Isonzofront 
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vom Balkan nach Ostgalizien verlegt worden war (S. 25), und das 
k. k. LstlR. 11 der 46. SchD., das in diese Brigade eingereiht wurde. 
Das 5. Armeekmdo., das übrigens über Ziel und Zweck der Ver¬ 
minderung seiner Streitkräfte nicht eingeweiht worden war, hatte aller¬ 
dings eine andere Meinung als das Kommando in Marburg. Die Abgabe 
von vier der besten Divisionen und von zwanzig schweren Batterien er¬ 
schien ihm bedenklich. „Besonders muß'4, schrieb Gdl. Boroevic am 
20. Februar, „auf die empfindliche Schwächung hingewiesen werden, die 
durch das Abgehen der 18. ID. hervorgerufen wird. Diese Division, 
welche seit Beginn des Krieges ihren Abschnitt hält, ist mit diesem derart 
zusammengewachsen, daß sie die doppelte Kraft jeder, auch der besten 
anderen Division repräsentiert. Die Festhaltung ihres Abschnittes ist aber 
für die Festhaltung von Görz geradezu Vorbedingung." In Teschen war 
man sich der vorübergehend schwierigen Lage der 5. Armee bewußt; man 
würdigte die dennoch ruhige und zuversichtliche Auffassung des Armee- 
kmdos. und versprach Hilfe für den Fall eines neuerlichen großen italieni¬ 
schen Angriffes an der Isonzofront. Die 18. ID. aber ging nach Tirol. 
Bei der 10. Armee verursachten die Abgaben keine nennenswerte 
Schwächung der Kampffront, da diese Armee bis Mitte Februar bereits 
42 Kompagnien aus Marschformationen hatte neu aufstellen können. 
Nach den Verfügungen der Heeresleitung hatten an der Offensive 
außer den 20 schweren Batterien der 5. Armee noch 4 der 10. Armee, 
dann 7 aus Tirol teilzunehmen, insgesamt also 31 schwere Batterien der 
Südwestfront, während der Nordosten 15, der Südosten 2 beizustellen 
hatte und 16 schwere Batterien aus dem Hinterlande sowie aus Pola und 
Krakau zugeschoben werden sollten. Überdies wurden drei 42 cm-Hau¬ 
bitzen, zwei ganz neuartige 3 8 cm-Haubitzen und eine 35cm-Kanone 
bereitgestellt1). Zugleich legte das AOK. Wert darauf, daß die nach 
!) Die 38cm-Haubitzen schleuderten 740 kg schwere Geschoße bis auf 16 km 
Entfernung. Sie verließen erst im März die Skodawerke in Pilsen und waren viel¬ 
seitiger verwendbar als die etwas schwerfälligen, ursprünglich für den festen Einbau 
in Küstenbefestigungen konstruierten 42 cm-Haubitzen, die Granaten im Gewicht von 
800 und 1000 kg auf 15 und 13 km Entfernung schössen. Die 35 cm-Kanone wurde erst 
Mitte März durch Umbau eines Schiffsgeschützes fertiggestellt. Sie konnte nur auf 
der Vollbahn fortbewegt werden und mußte daher nahe an dieser in Stellung gehen. 
Ihre Tragweite war 31km; die Geschoße wogen 700 kg. Als sich der Beginn der 
Offensive verzögerte, konnten auch noch vier neueste, selbstfahrende 15 cm-Haubitzen 
ihre erhöhte Tragweite und Wirkung zum ersten Male erweisen. Vgl. P a d i a u r, 
Die schwere Fernkampf-Artillerie in der alten österr.-ung. Armee. (Mil. wiss. u. techn. 
Mitt., Wien, Jhrg. 1923, 52 ff.).
	        
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