Volltext: Vom Ausklang der Schlacht bei Limanowa-Łapanów bis zur Einnahme von Brest-Litowsk 2 : Das Kriegsjahr 1915 1 [Textbd.] (2 : Das Kriegsjahr 1915 ; 1 ; [Textbd.] ;)

Befehle für den Vorstoß auf Kowel 
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Schloß zusammentrafen, um das Geburtsfest des greisen Kaisers Franz 
Joseph zu feiern, stellte Falkenhayn auch seine letzten Bedenken gegen 
die Offensive auf Rowno zurück. Hiebei mag auch der Umstand mitge¬ 
sprochen haben, daß die langwierigen und schwierigen Verhandlungen 
über einen Eintritt Bulgariens in den Krieg, von denen noch Näheres zu 
sagen sein wird, nun endlich rüstig vorwärtsschritten, und daß ein Waffen¬ 
erfolg gegen das russische Südwestheer vielleicht auch die Haltung Ru¬ 
mäniens beeinflussen könnte. Noch am 18. August erhielt FZM. Puhallo 
im Wege des Heeresgruppenkmdos. Mackensen den Auftrag, mit dem 
Kavalleriekorps Heydebreck auf Kowel vorzustoßen. Das zwischen Wla¬ 
dimir-Wolyñski und Dubienka sichernde k. u. k. X. Korps samt der 62. ID. 
hatte das Unternehmen zu unterstützen. 
Nachdem am 18. die grundsätzliche Übereinstimmung zwischen den 
beiden Generalstabschefs hergestellt worden war, einigten sie sich in 
dem Notenwechsel des nächsten Tages auf Conrads Anregung noch über 
die auszuführenden Kräfteverschiebungen. Den sieben bisher von der 4. 
zur 1. Armee abgesendeten Divisionen sollten nunmehr auch noch die 
4. ID. und die 45. SchD. unter Führung des FML. Smekal über Cholm 
folgen. Die noch verbleibenden vier Divisionen (37., 106., 11. und 41.) 
und die Polenlegion waren spätestens beim Erreichen der Bahn Brest- 
Litowsk—Bielostok aus der Front zu ziehen und südostwärts zu ver¬ 
schieben, wodurch der unmittelbare Anschluß zwischen der deutschen 
11. Armee und der Armeeabteilung Woyrsch hergestellt werden sollte. 
Die 4. und die 1. Armee beabsichtigte Conrad für die nächste Aufgabe 
unter dem Oberbefehl des Erzherzogs Joseph Ferdinand zu vereinigen. 
Schließlich erbat er, zum Teil im Gegensatz zu seiner am 14. gemachten 
Zusage, von Falkenhayn die Auswechslung der k. u. k. 7. gegen die 
deutsche 5. Kavalleriedivision. All dem stimmte der deutsche General¬ 
stabschef zu. Dagegen war er für die neuerlich angeregte Verstärkung 
der 12. und der 8. Armee durch Teile der Heeresgruppe Prinz Leopold 
auch dann nicht zu haben, als Conrad für diesen Fall die Verstärkung 
der Armeegruppe Kövess durch das VIII.Korps (37.HID. und 106. LstlD.) 
als Ersatz für die nordwärts zu verschiebenden deutschen Truppen in 
Aussicht stellte. 
Nunmehr wurde am 19. abends dem FZM. Puhallo in Ergänzung 
der ihm schon erteilten Weisung noch aufgetragen, „nach Besitznahme 
von Kowel und Sicherung gegen Norden den rechten Flügel der russi¬ 
schen Südwestfront von Norden umfassend anzugreifen". Dieser Ab¬ 
sicht entsprechend sollte Puhallo die 1. Armee und die noch anrückenden
	        
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