Befehle für den Vorstoß auf Kowel 703 Schloß zusammentrafen, um das Geburtsfest des greisen Kaisers Franz Joseph zu feiern, stellte Falkenhayn auch seine letzten Bedenken gegen die Offensive auf Rowno zurück. Hiebei mag auch der Umstand mitge¬ sprochen haben, daß die langwierigen und schwierigen Verhandlungen über einen Eintritt Bulgariens in den Krieg, von denen noch Näheres zu sagen sein wird, nun endlich rüstig vorwärtsschritten, und daß ein Waffen¬ erfolg gegen das russische Südwestheer vielleicht auch die Haltung Ru¬ mäniens beeinflussen könnte. Noch am 18. August erhielt FZM. Puhallo im Wege des Heeresgruppenkmdos. Mackensen den Auftrag, mit dem Kavalleriekorps Heydebreck auf Kowel vorzustoßen. Das zwischen Wla¬ dimir-Wolyñski und Dubienka sichernde k. u. k. X. Korps samt der 62. ID. hatte das Unternehmen zu unterstützen. Nachdem am 18. die grundsätzliche Übereinstimmung zwischen den beiden Generalstabschefs hergestellt worden war, einigten sie sich in dem Notenwechsel des nächsten Tages auf Conrads Anregung noch über die auszuführenden Kräfteverschiebungen. Den sieben bisher von der 4. zur 1. Armee abgesendeten Divisionen sollten nunmehr auch noch die 4. ID. und die 45. SchD. unter Führung des FML. Smekal über Cholm folgen. Die noch verbleibenden vier Divisionen (37., 106., 11. und 41.) und die Polenlegion waren spätestens beim Erreichen der Bahn Brest- Litowsk—Bielostok aus der Front zu ziehen und südostwärts zu ver¬ schieben, wodurch der unmittelbare Anschluß zwischen der deutschen 11. Armee und der Armeeabteilung Woyrsch hergestellt werden sollte. Die 4. und die 1. Armee beabsichtigte Conrad für die nächste Aufgabe unter dem Oberbefehl des Erzherzogs Joseph Ferdinand zu vereinigen. Schließlich erbat er, zum Teil im Gegensatz zu seiner am 14. gemachten Zusage, von Falkenhayn die Auswechslung der k. u. k. 7. gegen die deutsche 5. Kavalleriedivision. All dem stimmte der deutsche General¬ stabschef zu. Dagegen war er für die neuerlich angeregte Verstärkung der 12. und der 8. Armee durch Teile der Heeresgruppe Prinz Leopold auch dann nicht zu haben, als Conrad für diesen Fall die Verstärkung der Armeegruppe Kövess durch das VIII.Korps (37.HID. und 106. LstlD.) als Ersatz für die nordwärts zu verschiebenden deutschen Truppen in Aussicht stellte. Nunmehr wurde am 19. abends dem FZM. Puhallo in Ergänzung der ihm schon erteilten Weisung noch aufgetragen, „nach Besitznahme von Kowel und Sicherung gegen Norden den rechten Flügel der russi¬ schen Südwestfront von Norden umfassend anzugreifen". Dieser Ab¬ sicht entsprechend sollte Puhallo die 1. Armee und die noch anrückenden