Das Vordringen der Verbündeten bis an die Gniîa Lipa
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seits des Jaryczowskikanals und des Peltew vorrückende IV. Korps ge¬
langte bis Zadwórce, das XIX. bis Wy±niany und Kurowice. Beim
XVIII. Korps schritt die 9. ID. noch um 7h abends zum Angriff auf die
Waldhöhen nordöstlich von áwirz und brachte sie in ihren Besitz. Vom
V. Korps gewannen alle drei Divisionen das Westufer des Swirzbaches
zwischen dem gleichnamigen Ort und Strzeliska Nowe. Fast 2700 Russen
hatten an diesem Tage vor Truppen der 2. Armee die Waffen gestreckt.
Bei der Südarmee, wo der Russe gleichfalls Raum gegeben hatte,
konnte das Korps Bothmer, ohne auf viel Widerstand zu treffen, bis an
den von den Russen angestauten Swirzbach aufschwenken. Den Ver-
sucheñ des X. RKorps, bei Zurow und Bukaczowce auf das Ostufer vor¬
zubrechen, stemmte sich jedoch das russische XXII. Korps entgegen,
und auch Bolzanos Absicht, Halicz von Norden abzuschnüren, scheiterte
an der Gegenwirkung des XI. Korps Letschitzkis, das aber den rechts¬
ufrigen Teil des Brückenkopfes räumte. Kampflos rückte das Korps
Hofmann in Halicz ein. Indessen hatte die Flugaufklärung zahlreiche
Ortsbrände an der Gnila Lipa festgestellt, was umsomehr als ein Zeichen
nur kurzen Widerstandes an diesem Fluß gewertet wurde, als dort keine
Stellungsbesetzung wahrgenommen werden konnte. Dafür wußten die
Flieger der Südarmee über lebhaftes Schanzen an der Zlota Lipa zu
melden; Grund genug dafür, mit einem mehr oder weniger unbehin¬
derten Vormarsch bis dorthin zu rechnen.
Am 28. Juni setzten die 2. und die Südarmee die Verfolgung fort,
wobei jene die Linie Kamionka-Strumilowa—Kutkorz—Gliniany—Prze-
myslany—Firlejów erreichen sollte. Um neue Reserven zur Hand zu haben,
befahl Böhm-Ermolli dem V. und dem IV. Korps, nach Zulässigkeit die
51. HID., dann die 40. HID. und die Gruppe Berndt auszuscheiden.
Von der das russische VIII. Korps verfolgenden Gruppe Kreysa, die
durch die halbe 7. ID. (71.IBrig.) des IV. Korps verstärkt worden war,
gelangte die rasch vorstrebende und wenig Widerstand findende 31. ID.
am Abend bis vor die abgebrochenen Brücken bei Kamionka-Strumilowa
und Tadanie. Ihr gegenüber hatte auf dem östlichen Bugufer das rus¬
sische VIII. Korps eine in aller Hast hergestellte Stellung bezogen. Die
13.SchD. hatte nach Südosten vorzustoßen, um dem Nordflügel des
IV. Korps Luft zu machen, dem eine nordöstlich von Dziedzilow befind¬
liche und von den Russen hartnäckig verteidigte Höhe die Vorrückung
versperrte; die Wiener Schützendivision vermochte denn auch im Zuge
ihres Angriffes bis zum Abend eine Höhe südwestlich von Zelechow Wielki
zu erstürmen. Doch dieser Flankendruck auf das russische XVII. Korps