Volltext: Vom Ausklang der Schlacht bei Limanowa-Łapanów bis zur Einnahme von Brest-Litowsk 2 : Das Kriegsjahr 1915 1 [Textbd.] (2 : Das Kriegsjahr 1915 ; 1 ; [Textbd.] ;)

494 
Von Gorlice bis Lemberg 
rend der Nacht über Koropiec anzugreifen versuchte, mußte ihr Beginnen, 
dem der Erfolg versagt blieb, mit schmerzlichen Blutopfern bezahlen. 
Auch an der Ostfront tobten während der Nacht heftige Kämpfe. 
Beim XI. Korps holten sich die Russen allerdings blutige Köpfe. Knapp 
südlich vom Dniester jedoch vermochten Teile des III. Kavalleriekorps 
die 6. KD. zu durchbrechen und bis in ihre Artillerielinie durchzustoßen. 
Ein Gegenangriff drängte sie bis zum Morgen wieder aus der Stellung. 
Die Begebenheiten dieser ereignisreichen Nacht hatten deutlich auf¬ 
gezeigt, daß einerseits die Stoßkraft des Korps Rhemen infolge großer 
Verluste x) und Mangels an Munition erschöpft, andererseits die rasche 
Verschiebung von Verfügungstruppen hinter die Ostfront der Armee 
unaufschiebbar geworden war. 
Als am 19. Juni abends neuerliche Anstürme der Russen gegen die 
Gruppe Czibulka nur mit großer Mühe abgewehrt werden konnten, er¬ 
ging am 20. früh vom 7. Armeekmdo. an das Korps Rhemen der Befehl 
zur Einstellung der Offensive. Die 6. ID. (zwölf Bataillone) sollte heraus¬ 
gezogen und, wieder unter den Befehl Schönburgs tretend, bei Jezierzany 
als Armeereserve versammelt werden. Schönburgs bisherige, nunmehr 
acht Bataillone und fünf Batterien starke Gruppe hatte weiterhin GM. 
Weiss-Mainprugg, Kommandant der 9. IBrig., zu führen. FML. Benigni 
hatte vom FML. Lehmann den Befehl über die auf 14 Reiterregimenter 
und 15 Bataillone angewachsene Korpsgruppe im Nordostwinkel der 
Armeefront zu übernehmen. 
Die Südarmee, der die beiden deutschen Divisionen aus Syrmien zu¬ 
zurollen begannen, und die Gruppe Kornhaber der 2. Armee konnten 
sich nach den verlustreichen Kämpfen der ersten Junihälfte am 16. und 
17. einiger Ruhe erfreuen. Die Südarmee begann sich für einen bevor¬ 
stehenden Dniesterübergang zu rüsten. FML. Kornhaber hatte die Masse 
der 51. HID. aus dem engen und versumpften Flußwinkel der Bystrzyca 
und Tysmienica herausgezogen, um mit ihr nach Ablösung der Gruppe 
Obst. Rehwald am 18. östlich des letztgenannten Baches anzugreifen. 
Szurmay, der sich diesem Unternehmen anschließen sollte, zog Rehwald 
näher an sich und ließ die Reste der 40. HID. durch die 38. ablösen. 
Am 18. Juni, an dem die Armee Böhm-Ermolli die Russen vom west¬ 
lichen Wereszycaufer verdrängte, warf die Gruppe FML. Kornhaber den 
!) Beim Korps Rhemen gingen am 16. und 17. Juni etwa 6000 Schwerverwundete 
durch die Sanitätsanstalten. In der Zeit vom 5. bis zum 19. Juni hatte die 7. Armeq 
12.000 Verwundete abgeschoben und 5000 Mann durch Tod eingebüßt; außerdem lagen 
noch Hunderte von Verwundeten in den Feldspitälern der Armee.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.