Volltext: Vom Ausklang der Schlacht bei Limanowa-Łapanów bis zur Einnahme von Brest-Litowsk 2 : Das Kriegsjahr 1915 1 [Textbd.] (2 : Das Kriegsjahr 1915 ; 1 ; [Textbd.] ;)

Die Verfassung der Russen 
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Feind auf Horucko zurück. Szurmay zwang mit der 7. ID. samt der 
Gruppe Rehwald, fünf Bataillonen der deutschen 48. RD., der 38. HID. 
und der 1. KD. in der Front und mit der 40. HID. und 128. HIBrig. in 
zweiter Linie die ihm gegenüberstehenden Russen gleichfalls, ihre Stel¬ 
lungen aufzugeben. Am Abend hielt das russische VI. Korps nur mehr 
einige Sumpfinseln vor der Brücke bei Kolodruby und Nachhutstellungen 
längs des von Horucko nach 2ydaczow führenden Fahrweges besetzt. 
Die 4. KD. ritt um das Wielkie Bloto westlich herum, um in Rudki dem 
2. Armeekmdo. zur Verfügung zu stehen. 
Am 19. erreichten die Truppen Kornhabers und Szurmays überall 
den Dniester. Sämtliche Brücken waren zerstört. Während die 51. HID. 
schon am nächsten Tage nördlich vom Flusse an ihre Armee anschließen 
sollte, gedachte Linsingen, die Masse seiner Südarmee spätestens am 22. 
beiderseits von 2urawno auf das Nordufer zu führen. 
Die Einnahme von Lemberg 
(20. bis 22. Juni) 
Hiezu Beilagen 24, 25 und 29 sowie Skizzen 29 und 30 
Die Maßnahmen der Hauptquartiere 
Noch ehe der Stoßkeil Mackensens mit Allgewalt von Niemirów auf 
Magierów durchgedrungen war, hatten sich am 17. Juni in einer Bera¬ 
tung zu Cholm die führenden Persönlichkeiten der Stawka und des 
Kommandos der russischen Südwestfront über den Ernst der Lage neuer¬ 
lich Rechenschaft gegeben. Zu den strategischen Schwierigkeiten, die 
durch die unveränderliche Regsamkeit der Deutschen in Kurland noch 
vermehrt zu sein schienen, trat trübste Beurteilung der inneren Ver¬ 
fassung des Heeres. An den Fronten fehlten über eine halbe Million 
Gewehre und mehr als die Hälfte der organisationsgemäß vorgesehenen 
Munitionsmenge. Der Ersatz der Waffen ließ von Tag zu Tag mehr zu 
wünschen übrig. Üble Nachrichten über Pflichtvergessenheit und Kor¬ 
ruption bei den Heimatbehörden, über verräterisches Verhalten hoher 
Persönlichkeiten vergifteten die Stimmung bei Offizier und Mann und 
auch zwischen ihnen. Der Geist der Truppe und ihre Kampfentschlossen¬ 
heit ließen schon so viel zu wünschen übrig, daß Brussilow in einem 
Armeebefehl in aller Form anordnete, die Mannschaft durch das Feuer 
der eigenen Maschinengewehre zum Ausharren zu zwingen. 
Es entsprach durchaus den psychologischen Geboten der Stunde,
	        
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