Volltext: Vom Ausklang der Schlacht bei Limanowa-Łapanów bis zur Einnahme von Brest-Litowsk 2 : Das Kriegsjahr 1915 1 [Textbd.] (2 : Das Kriegsjahr 1915 ; 1 ; [Textbd.] ;)

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Von Gor li ce bis Leinberg 
Schwere Arbeit hatte das Korps Kralicek der k. u. k. 4. Armee zu 
verrichten, dem es am Vortage noch nicht geglückt war, die bei Wielopole 
fechtenden inneren Flügel der Kaukasier und des X. Russenkorps zu er¬ 
schüttern. Die erprobte 106. LstlD. riß zuerst die feindliche Stellung süd¬ 
lich vom genannten Orte auf. Die Bresche verbreiterte sich rasch auf 
5 km. Ungesäumt stieß das ganze Korps in die zermürbte Front des 
Feindes hinein, der in den Händen der 106. LstlD. allein 2800 Ge¬ 
fangene zurückließ. 
Das Vorgehen des IX. Korps war durch den Südflügel der 3. ID. 
gefördert worden, der gegen die Höhen östlich von Laczki anstürmte und 
bis zum Nachmittag unter heftigen Kämpfen in diese Stellung eindrang. 
Vor der Mitte und dem linken Flügel der 4. Armee machte das russi¬ 
sche IX. Korps zunächst noch immer keine Miene, die Stellungen nord¬ 
östlich von Dçbica, bei Zassów, Radomysl Wk. und gegen Szczucin hin 
preiszugeben. Wohl errang die Hauptkraft der 3. ID. bei Dçbica, die 8. 
östlich von Zassów, die 47. RD. vor Radomysl manchen örtlichen Erfolg, 
aber im Ganzen lastete der Druck dieser gegen Südwesten gekehrten 
Russenlinie noch schwer auf der Armeeführung. Schon hatte diese in den 
Nachmittagsstunden den Entschluß gefaßt, am frühen Morgen des 11. 
die 8. ID. durch Zuführung der Armeereserve endlich zum Durchbruch 
längs des westlichen Wislokaufers zu befähigen, als ein russischer Funk¬ 
spruch den Rückzug des IX. Russenkorps hinter die untere Wisloka und 
die Linie Mielec—Sçdiszow verkündete und damit für die k. u. k. 4. Armee 
eine neue Lage schuf. 
Auf sehr zähen Widerstand war am 10. Mai am anderen Flügel der 
mittelgalizischen Front die Armee Böhm-Ermolli gestoßen. Die Nötigung, 
sich an den Südhängen des Odrytrückens und in den rechts und links 
anschließenden Abschnitten zuverlässig zu behaupten, war für Brussilow 
schon im Hinblick auf den Angriff s ver such des XXI. Korps und die Lage 
des XII. gegeben; nicht minder mußte dem aus den Gebirgen abfließen¬ 
den Troß der nötige Vorsprung gesichert werden, wollte man ein De¬ 
bakel vermeiden. Die k. u. k. Truppen konnten daher weder, wie es 
GdK. Böhm-Ermolli verlangt hatte, die Magura Lomnianska und den 
Zukówrücken ersteigen, noch den San bei Lisko erreichen. 
Beim V.Korps warf die 33.ID. die noch südlich vom obersten San 
haltenden russischen Nachhuten über den Hochwasser führenden Fluß 
zurück und gewann bei Dwiernik selbst das Nordufer. Nur auf der Cze- 
reszankahöhe östlich von Dwernik behauptete sich der Russe noch auf 
dem Südufer. In dem Streben, der Truppe einen Stirnangriff zu ersparen,
	        
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