Volltext: Vom Ausklang der Schlacht bei Limanowa-Łapanów bis zur Einnahme von Brest-Litowsk 2 : Das Kriegsjahr 1915 1 [Textbd.] (2 : Das Kriegsjahr 1915 ; 1 ; [Textbd.] ;)

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Von Gorlíce bis Lemberg 
Das russische XXXIII. Korps begann um4h früh mit dem Überschreiten 
des Dniester bei Kopaczynce und überwältigte die schwache deutsche 
9. KBrig. Anderenorts offenbar nur zur Ablenkung unternommene Über¬ 
gangsversuche wurden mühelos abgewiesen. In höchster Eile hasteten die 
8. KD. und die halbe 42. HID. heran, kamen jedoch zu spät, um das 
feindliche Unternehmen im Keime zu ersticken. Der Russe schuf sich in 
den Ortschaften Czernelica und Kopaczynce feste Stützpunkte eines rechts¬ 
ufrigen Brückenkopfes und stand alsbald im flachen Bogen um die Über¬ 
gangsstelle, vom Dniester südöstlich von Czernelica über D^bki und 
Korniów; ihm gegenüber befand sich außer den vorgenannten Verbänden 
noch die von Zastawna herangezogene halbe 5. HKD. 
Um die Ausbreitung des XXXIII. Russenkorps auf dem südlichen 
Flußufer zu fördern, mußte auch der rechte Flügel der benachbarten 
Gruppe FML. Czibulka zum Weichen gebracht werden. So stürzten sich 
die 71. RD. und die 2. SchD. der Russen auf die k.u.k. 15.ID. und schlu¬ 
gen nördlich von Obertyn eine tiefe Einbuchtung in ihre Front. Gegen 
die 36. ID. schien sich westlich der Bahn Ottynia—Stanislau gleichfalls 
ein Angriff vorzubereiten. Überdies wurde auch die Ostgruppe Pflanzer- 
Baltins zwischen dem Pruth und dem Dniester mit voller Wucht ange¬ 
fallen. FML. Korda, der sich hier gegen das III. Kavalleriekorps und das 
XXXII. Korps zu wehren hatte, verlor nachmittags drei Stützpunkte des 
südlichsten Abschnittes. 
GdK. Pflanzer-Baltin sammelte Reserven, wo er sie gerade fand; 
eifrig kittete er lose Kompagnien und Bataillone des Heeres, der Land¬ 
wehr, der Gendarmerie und des Landsturms zu neuen Einheiten zu¬ 
sammen und warf sie an die meistbedrohten Punkte. Auf diese Weise 
konnte der Feind von der durch vier Bataillone der Armeereserve ver¬ 
stärkten 15. ID. um ein Stück aus dem Einbruchsraume zurückgedrängt 
werden. Für die Gruppe Marschall wurden bei Horodenka fünf Ba¬ 
taillone bereitgestellt und der deutsche General beauftragt, Czibulkas 
Rücken gegen die bei Czernelica übergegangenen Russen zu schützen. 
Während an der Front Rheinens bis zur Bystrzyca Solotwinska die 
Stellungen der 5. und der 6. ID. nur von der russischen Artillerie bear¬ 
beitet wurden, wogte beim FZM. Ljubicic auf dem Jawornik und süd¬ 
westlich von Lipowica ein schwerer Kampf. Die hier verstärkten Russen 
umfaßten die Gruppe von Westen her und erzwangen die Räumung des 
linken Czeczwaufers. Damit waren die Absichten des Armeeführers durch¬ 
kreuzt, der aus diesem Abschnitte Reserven auslösen wollte (S. 346). Da 
ein russischer Durchbruch zwischen der 7. und der Südarmee drohte,
	        
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