Volltext: Geschichte des Steirischen K. u. K. Infanterie-Regimentes Nr. 27 Band II (II. / 1937)

Mit der ftlb. TM. 2. Kl. wurden ausgezeichnet: Zgf. Aital Wlafzyn, die Inf. 
Georg Klienik und Stephan Brunhofer, bewährte Kämpfer der 7. Komp., Opfer 
des unheilvollen Granatvolltreffers am 22. Juli: Inf. Franz Sachs der 7. Komp., 
der am gleichen Tage auf Relaisposten trotz schwerer Verwundung im Trommelfeuer 
bis zu seiner Ablösung ausharrte; Inf. tit. Gft. Peter Hölzl der 5. Komp., der 
immer wieder die zerschossene Telephonleitung in Ordnung brachte; von der 
MGA. II der durch eine Granate tödlich verletzte Ins. Josef Gogo, ferner Gft. tit. 
Korp. Alois Komi, Gewehrvormeister, gelegentlich des Stellungswechsels infolge 
von fünf Verwundungen kampfunfähig geworden, Inf. Heinrich Stecher, nach Ver¬ 
wundung seiner Kameraden bediente er das Maschinengewehr weiter, bis es durch 
eine feindliche Granate außer Gefecht gefetzt wurde, schließlich EinjFreiwIns. tit. 
Feldw. Emil Hermann, der sich aus Lepozze und ebenso am 22. Juli um die Ver¬ 
sorgung der zahlreichen Verwundeten auf dem von AssArzt Dr. Byloff geleiteten 
Bataillonshilfplatze hilfreichst bemühte, und Ins. Johann Hiebler, der hingebungs¬ 
voll den Dienst als Bleffiertenträger der 7. Komp, verrichtete, bis ihm eine Granate 
das rechte Bein zerschmetterte. 
Durch den Einsatz der 7. Komp, war es nötig geworden, sie durch eine Kraft 
zu ersetzen. Der 6. Komp, siel diese Aufgabe zu. Beim Vorrücken traf die Kompagnie 
ein harter Schlag: Lt. i. d. R. Stephan Pasztor, der sich auf Lepozze als schneidiger 
Zugskommandant ausgezeichnet hatte, wurde schwer verwundet; nach wenigen 
Stunden war der beliebte Kamerad von seinem Leiden erlöst (MVK. 3. Kl.). 
Der 22. Juli legte den Truppen der 12. IBrig. schwere Opfer auf: 68 Tote 
und 288 Verwundete. Der Gesamtverlust von 11/27 betrug an diesem Tage 53 Mann, 
um deren Bergung außer dem bis zur Selbstaufopferung tätigen Sanitätshilfs¬ 
personal drei Züge der 6. Komp, während der Nacht sich bemühten. 
Die Kämpfe auf dem Nordslügel des k. u. k. III. Korps fanden am 23. Juli 
ihre Fortsetzung. Schon um 5 Uhr morgens lag das italienische Vorbereitungsfeuer 
aller Kaliber auf Stellungen, rückwärtigen Räumen und Zufahrtswegen. Blieb es 
auch an Heftigkeit gegenüber dem rasenden Feuerorkane des Vortages zurück, so 
währte es nahezu pausenlos bis in den späten Nachmittag hinein. Die wacker aus¬ 
harrenden Truppen empfanden das Massenfeuer weitaus stärker als in der Feueresse 
des Mt. S. Michele in der dritten und vierten Isonzofchlacht. 
Um 6 Uhr früh brandeten die ersten Angriffswellen gegen die inneren Flügel der 
Abschnitte Lepozze und Campigoletti bis an die Drahtverhaue heran. Gleich diesem 
Angriffe scheiterten bis 10 Uhr vormittags noch zwei Vorstöße von vier bis fünf 
Alpinibataillonen gegen den Raum des Mt. Campigoletti. Um 4 Uhr nachmittags 
flaute das feindliche Artilleriefeuer während eines niederprasselnden Gewitter¬ 
regens ab. Nochmals versuchte der hartnäckige Feind in den Abendstunden bei 
Regen und Nebel einen überfall; er mißlang. 
Auch am 24. Juli hielt gegen den Grenzkammabschnitt das schwere feindliche 
Geschützfeuer an, das den Stellungen schweren Schaden brachte. Zwischen 4 Uhr 
früh und 10 Uhr vormittags erneuerten die Italiener viermal ihre Anstürme gegen 
den Mt. Campigoletti und gegen den Nordteil des Mt. Chiefa, den die 17er in fester 
Hand hielten. Um 5 Uhr früh war es einer Gruppe von etwa 30 Alpini gelungen, 
beim nördlichen Flügel des IR. 17 (I. Baun.) in die Stellung einzudringen. 
Mjr. Novak ließ eilends die 6. Komp, hinter den Südflügel des Campigoletti- 
abfchnittes abrücken, doch war mittlerweile die eingebrochene Gruppe durch den 
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