Volltext: Geschichte des Steirischen K. u. K. Infanterie-Regimentes Nr. 27 Band II (II. / 1937)

Gegenstoß der 17er geworfen worden. Nun sollte die 6. Komp, im Artilleriesturm 
wieder zurück. Allein Oblt. i. d. R. Edtmayer drang mit seinem Vorschlage durch 
und verblieb an Ort und Stelle. So schützte der fürsorgliche Führer seine Kompagnie 
vor unnötigen Verlusten, denn zur Mittagsstunde, als das Artilleriefeuer schwieg, 
vermochte die Kompagnie unbehindert in die alte Reservestellung einzurücken. 
Auch entlang des Grenzkammes versuchten um 6 Uhr morgens ein bis zwei 
feindliche Kompagnien gegen das FIB. 9 vorzustoßen. Alle Angriffe brachen unter 
schweren Verlusten der Alpini zusammen, die nach 10 Uhr vormittags in ihre 
Ausgangsstellungen zurückfluteten. 
In diesen drei kampfbewegten Tagen hatten die Truppen der 12. JBrig., diesmal 
wirksamst von der trefflichen Abwehrartillerie unterstützt, den verzweifelten 
Anstürmen der mit anerkennenswerter Schneid angehenden Alpini mit unge¬ 
brochenem Abwehrwillen unerschüttlich standgehalten. Dem hohen Lob des Kom¬ 
mandanten der 11. Armee, GO. v. Rohr, der „sich in Bewunderung vor den Helden 
neige", schlossen, sich Korps- und Divisionskommando mit Glückwünschen an. 
Der 25. Juli brachte keine Angriffshandlung des Feindes mehr. Mit den Mi߬ 
erfolgen des 24. endete die Offensivtätigkeit der italienischen 1. Armee, die ihr nicht 
unbeträchtliche Einbußen verursachte. 
Roch sind jene Auszeichnungen anzuführen, die für Kampfhandlungen und für 
besondere Leistungen während Offensive und Abwehr der italienischen Gegenoffen¬ 
sive — außer den bereits erwähnten — verliehen wurden. 
Anton Allmer, der weithin bekannte Feldkurat der 27er, hatte während dieser 
Zeit wieder hundertfach bewiesen, wie wohlbegründet das Vertrauen war, das ihm 
Offizier und Mann seit Kriegsbeginn jederzeit blind entgegengebracht hatten. Er 
war und fühlte sich immer als Soldat unter Soldaten. Seine Urwüchsigkeit, sein 
heiteres Gemüt, die fein priesterliches Ansehen nur hoben, nahmen alle Herzen 
gefangen. Seine häufigen Stellungsbesuche wurden zur Quelle von Trost und 
Freude, denn für jeden fand Feldkurat Allmer ein aufrichtendes Wort. Auch in 
der letzten Kampfperiode gab er beredtes Zeugnis seines Soldatentums, besonders 
während der stürmischen Tage im Grenzabschnitte bei den so arg heimgesuchten 
Kameraden des II. Baons. So empfand jeder 27er die Verleihung des Ritterkreuzes 
des Franz-Iofeph-Ordens an den verehrten, populären, kein Opfer scheuenden, 
wagemutigen Soldatenpriester als persönliche Genugtuung. 
Das MVK. 3. Kl. erhielt Hptm. Maximilian Rutzky v. Brennau für feine her¬ 
vorragenden Leistungen als Kommandant der 4. Komp, in den Stellungskämpfen 
in der Val di Ronchetto und am ColombarofAdhange, wie auch für die Führung 
des II. Baons. in ;ber Zeit vom 27. Juni abends bis 4. Juli; die silb. MVM. 
Lt. Benno Poche, der in den Kämpfen im Melettagebiete und am Grenzkamme 
bewährte Zugskommandant der MGA. II; die bronzene MVM. Lt. i. d. R. 
Alexander Duller der 9. Komp., schneidig bei der Abwehr feindlicher Angriffe auf dem 
Mt. Castelgomberto, tapfer am 16. Juli am Mt. Colombaro; Lt. i. d. R. Joses 
Obereder, zuerst Zugs-, später Kommandant der MGA. I, die an der Abwehr der 
feindlichen Angriffe gegen Mt. Colombaro in der Zeit vom 29. Juni bis 7. Juli 
unter Obereders umsichtiger, energischer Führung besonderen Anteil hatte; Lt. i. d. R. 
Richard Pestevsek, ein kaltblütiger Zugskommandant der 8. Komp.; Lt. i. d. R. 
Rudolf Petz, Beleuchtungsosfizier des Regimentes, der sich um den Einbau der 
Scheinwerfer auf Mt. S. Michele, Mt. Meletta, Mt. Castelgomberto und Mt. Colom- 
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