Volltext: Gorlice [30] (Band 30/1930)

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Der Vorstoß zur Wisloka am 4. Mai. 
stark mit Truppen belegt. Der Feind schien also unter dem vom Korps 
Emmich ausgehenden Flankendruck bereits Truppen aus den Karpaten 
nach Norden hinauszuführen. General v. Emmich glaubte daher mög- 
lichst bald den Übergang über die Wisloka bei und südlich Zmigrod er- 
zwingen zu müssen. Hierzu wollte er die frische 20. Jnf.Div. ansetzen. 
Zur Vorbereitung dieser entscheidenden Unternehmung sollte die 
bayer. 11. Jnf.Div. sich noch heute in den Besitz der Höhen zwischen 
Desznica und Samokleski setzen. Denn damit konnte bereits die Straße 
Krempna — Zmigrod und das Wisloka-Tal beherrscht und gesperrt 
werden. Die 119. Jnf.Div. sollte diese Bewegungen des rechten Ärmee- 
flügels in einer Aufstellung zwischen Dobrynia und zu Lipinki decken. 
1035 vorm. wurde diese Absicht dem A.O.K. 11 gemeldet. 
Der vor dem Korps Emmich zurückgegangene Feind aber hatte an 
und hinter der Bednarka zwischen WH. Sieniawa und Cieklinski Las 
in seiner dritten vorbereiteten Stellung festen Fuß gefaßt. Man mußte 
also mit nachhaltigem Widerstand rechnen. Die Aufgabe des Korps 
Emmich erforderte erneuten Angriff. Das A.O.K. 11 teilte die Absichten 
dieses Korps um 11'° vorm. der Lsterr.ung. 3. Armee mit und bemerkte 
dabei: „Im Interesse einer weiteren gemeinsamen Fortführung der 
Operationen wird es liegen, wenn die 3. Armee in Übereinstimmung 
hiermit das Vorgehen ihres linken Flügels gegen die obere Wisloka 
fortsetzt." Ein Zusammenwirken in diesem Sinne war aber bereits an- 
gebahnt. Der Anschlußflügel der 3. Armee war von Norden her über 
701 und von Westen her gegen den Kornuly-Rücken rechts eingeschwenkt. 
Unter dem Schutze starker Artillerie auf der Ostra Gora hatten die 
Österreicher 9° vorm. den Aufstieg zur Magora begonnen. Von hier aus 
wollten sie im Gebirge nach Südosten über Swierzowa-Ruska auf 
Krempna und Iaworze (7km südwestlich Zmigrod) vorstoßen. 
Nördlich des Komb. Korps war die Gefechtsverbindung zum 
XXXXI. Ref. - K. abgerissen. Die Divisionen dieses Korps rüsteten sich 
in der Frühe zum Angriff, denn es war noch nicht bekannt, daß hier 
der Feind zurückgegangen war. Volle Klarheit hierüber hatten erst die 
südlich der Ropa vorfühlenden Erkundungsabteilungen erbracht. Sofort 
trat die 82. Res.Div. gegen 9° vorm. über Wojtowa auf Pagorek und 
über Korczyna—Naphtha-Br. auf Osobnica an. Die 81. Res.Div. zog 
sich südlich Biecz zusammen, um dort die Ropa zu überschreiten im 
Vormarsch in Richtung Harklowa. Dieses Zusammenschließen aus der 
Gefechtsformation erforderte Zeit. Der Brückenschlag über die Ropa 
verzögerte sich. Schon in den Vormittagsstunden hatte das A.O.K. 11
	        
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