Volltext: Geschichte des regulirten lateranensischen Chorherrenstiftes des heiligen Augustin zu Reichersberg in Oberösterreich

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Konrad von Salzburg, beschlossen, unter demselben das gemeinsame 
Leben einzuführen; indem er dieses als das geeignetste Mittel 
hiezu erkannte. Es war diesem Bischöfe nun darum zu thun, 
einen geeigneten Mann zu finden, der ihm hierin hilfreiche Hand 
leistete. Seine Blicke fielen auf Gerhoh. Bereitwillig folgte dieser 
mit Einwilligung seines Propstes unb seiner Mitbrüder der Ein¬ 
ladung Chnnos, ber ihn, ba er bisher noch immer Diakon war, 
1126 ober 1127 zum Priester weihte unb ihm alsdann die Pfarre 
Cham übertrug, wo er mit Einführung des gemeinschaftlichen 
Lebens den Anfang machen sollte. Allein die in Folge ber 
Erwählung des Herzogs Lothar von Sachsen zum deutschen 
Könige zwischen Herzog Heinrich von Bayern unb ben hohen- 
staufischen Brüdern eingetretenen Kriegsereignisse vereitelten bie 
Ausführung bieses Vorhabens unb nöthigten Gerhoh, welcher 
öffentlich gegen ben Hohenstaufen Konrab gesprochen unb baburch 
sich vielen Nachstellungen und Verfolgungen von Seite ber Gegner 
ausgesetzt sah, nach RegenSburg zurückzukehren. 
Währenb seines Aufenthaltes zu Regensburg 1127 —1131 
ließ es Gerhoh nicht ermangeln, für bie Reinerhaltung ber Lehre 
der Kirche so wie für bie Reform bes Klerus zu kämpfen und 
zu wirken und feine Ansichten unb Ueberzeugungen auch in 
Schriften auszusprechen. Verherrlichung ber Kirche Jesu Christi 
burch Reinerhaltung ber göttlichen Lehre unb Rückführung des 
Klerus zu bet seinem erhabenen Berufe entsprechenden Sitten- 
reinheit war der große Gebanke, ber ihn beseelte unb an dessen 
Verwirklichung er bis ans Ende seines Lebens arbeitete mit einem 
Eifer und einem Freimnthe, der ihm von Seite Derjenigen, 
welche sich durch seine Reden getroffen fühlten, die unwürbigsten 
Verläumduugen, beit grimmigsten Haß unb bie bittersten Ver¬ 
folgungen zuzog; bagegen bie Ebleren unb Besseren seiner Zeit 
seinem Streben alle Anerkennung unb Hochachtung zu Theil 
werden ließen. Unter seine vorzüglichsten Gönner gehörten außer 
dem Bischof Chuno von Regensburg, beit Gerhoh seinen Vater 
nennt, namentlich Erzbischof Konrab von Salzburg, bet ihn 
mehrmals mit wichtigen Missionen nach Rom betraute, Bischof 
Bruno von Straßburg, bet ihm in einem eigenen Schreiben
	        
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