Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

26 zanksüchtigen Bauern die Sache nicht wieder aufrollen, wird die Angelegenheit in einem schriftlichen Recess geregelt und jede weitere Störung mit Geldstrafe belegt. • Es gibt Schwierigkeiten mit dem Pfleger über das Brotgetreide ( FFVS ) 19.5.1716 Der Pfleger von Tolleth schreibt an die Herrschaft in Linz: Der Pfarrer von St. Georgen hat an diesem Tag den Tod des Schulmeisters gemeldet, der um 6 Uhr früh verstorben ist, und ihn pflichtgemäß für Nachmittag zur Sperr eingeladen. Nachmittags war der Pfarrer aber mit der Kreuzandacht beschäftigt, so dass der Pfleger die Lage allein in Augenschein nahm: Die Schulmeisterin mit ihren vielen Kindern lebte in solcher Armut, dass eine Aufnahme der Verlassenschaft kaum sinnvoll war. Als der Pfarrer noch hinzukommt, teilt ihm der Pfleger die Lage mit und fügt hinzu, dass die Sperre ohnehin der Herrschaft Tolleth allein zusteht, weil das Schulhaus noch gar kein abgetretenes Schulhaus, sondern ein Kleinhäusel der Herrschaft ist. Der Pfarrer bittet ihn darauf inständig, ihm keine Schwierigkeiten mit der Diözese zu machen, da diese ihn ohnehin schon in Verdacht hat, dass er es mehr mit der örtlichen Herrschaft als mit dem Bischof hält. Man einigt sich darauf, die Sache vorläufig in der Schwebe zu halten, weswegen der Pfleger um Anweisung der Herrschaft bittet, wie er sich verhalten soll, falls der Dechant die Sperre doch vornehmen will.