Volltext: Festschrift zur Markterhebung St. Martin im Mühlkreis

schon die Kelten (Noriker-Boier) und später die Römer und Ger- 
manen diese Nord-Südverbindung. In der Lebensbeschreibung 
des HI. Severin, um 380, wird die Zerstörung der Stadt Joviaco 
(Aschach?) durch die Heruler erwähnt. Den Herulern, einem ger- 
mansichen Volksstamm aus Böhmen, wäre es an einer anderen 
Stelle kaum möglich gewesen, die römische Stadt an der Donau 
zu überfallen. 
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Auf diesem alten Handelsweg 
erfolgte der erste Besiedlungs- 
vorstoß im heutigen Bezirk 
Rohrbach durch Bayern und 
Slawen, was durch‘ die Flur- 
‘orm (Blockfluren), die Sied- 
ungsform (Einschicht) und 
durch bayrische und slawische 
Namen (Gerling, Sunzing, Dir- 
ning, Anzing, Dutting, Hai- 
ding, Mahring, Kobling; Win- 
dischberg, Windorf, Windner, 
Windpassinger, Windsteiger) 
belegen. 
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In der Raffelstetter (Raffelstetten bei Enns) Zollurkunde um 904 
wird Roßdorf (heute Landshaag) am Beginn der Salzstraße nach 
Böhmen, als bedeutende Mautstelle der Donauschiffe genannt. 
Nach der Schenkung des Nordwaldes an das Kloster Niedern- 
burg in Passau, 1010, erfolgte die Hauptbesiedelung des oberen 
Mühlviertels. 1 
Zwischen Großer Mühl und Rodel roden und siedeln die hoch- 
freien‘ Adelsgeschlechter Schöneringer-Blankenberger und Wil- 
heringer-Waxenberger mit ihren Dienstleuten und Untertanen. 
Wahrscheinlich diente die von S. nach N. verlaufende Handels- 
straße (via regia - Königsstraße) den beiden Adelsgeschlechtern 
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auch als Interessensgrenze. 
Um 1070 erneuert Bischof Altmann von Passau das verlassene 
Kloster St. Florian und besetzte es mit Augustiner Chorherren. 
Altmann gilt auch als Förderer der Pfarr- und Kirchengründungen 
im‘ Mühlviertel. Sehr wahrscheinlich gehen die vielen Kirchen- 
gründungen (Sankt-Orte: St. Martin, St. Nikola, St. Ulrich, St. Pe- 
ter, St. Johann, St. Veit, St. Oswald, St. Stefan, St. Thomas) im 
Raum zwischen Großer Mühl und Pesenbach auf den Einfluß 
des Bischofs und seines neugegründeten Klosters zurück. Bis in 
die jüngste Vergangenheit wurden diese als »Gad«-Orte (Gad- 
Mörten, Gad-Peter) bezeichnet, was auf Klostergründungen 
(Gad-Zelle) hinweist. Diese »Gad«- Orte wurden (die meisten 
werden auch heute noch) pfarrlich von St. Florian aus betreut.
	        
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