Volltext: Krieg

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„Da mach ich nicht mehr mit, Herr Leutnant!" 
schimpfte ein Unteroffizier. 
„Wir brauchen dich auch nicht," lachte Mehling. „Leg 
dich nur in den Straßengraben. Wir suchen uns unter 
dessen ein besseres Quartier." 
Einer lachte. Der Unteroffizier murmelte etwas vor 
sich hin. 
Das Dröhnen war schon nah. Jetzt erkannte ich die 
Straße, die quer zu uns verlief. Von rechts kamen in zwei 
Reihen nebeneinander schwere Geschütze. 
Wir kamen ganz langsam an die Straße heran. 
„Herr Leutnant!" rief jemand, der bei der Dunkel 
heit und dem Gewirr von Menschen, Pferden und Wagen 
nicht zu erkennen war. „Herr Major läßt sagen, die 
Kompanien sollen sich hier im Straßengraben vor 
schnüren." 
Nun ging es, bald langsam, bald halb rennend, einer 
hinter dem andern auf dem unebenen Grund des Straßen 
grabens. Mein Fuß begann zu schmerzen. Ich versuchte 
ihn gleichmäßig und sicher aufzusetzen, aber das machte 
nur mein Fußgelenk müde. 
Gegen elf Uhr, während rechts immer noch die Wagen 
und Geschütze auf der Straße dröhnten, stiegen links von 
der Straße düstere Fabriken auf. Wir hielten. 
„Warum geht’s nicht weiter? Wir wollen ins Quartier!" 
Der Leutnant Schubring stand stocksteif da und sah 
auf die vorbeiratternden Wagen. 
„Wir können auch ohne Führer auskommen!" 
„Haltet doch euer Maul!" rief Höhle. „Herr Leutnant 
kann doch die Quartiermacher nicht herzaubern. Wißt ihr 
etwa, wohin wir müssen?" 
Wir warteten. Sogar der beliebte Hanfstengel wurde 
von seinen Leuten angepöbelt.
	        
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