374 „Da mach ich nicht mehr mit, Herr Leutnant!" schimpfte ein Unteroffizier. „Wir brauchen dich auch nicht," lachte Mehling. „Leg dich nur in den Straßengraben. Wir suchen uns unter dessen ein besseres Quartier." Einer lachte. Der Unteroffizier murmelte etwas vor sich hin. Das Dröhnen war schon nah. Jetzt erkannte ich die Straße, die quer zu uns verlief. Von rechts kamen in zwei Reihen nebeneinander schwere Geschütze. Wir kamen ganz langsam an die Straße heran. „Herr Leutnant!" rief jemand, der bei der Dunkel heit und dem Gewirr von Menschen, Pferden und Wagen nicht zu erkennen war. „Herr Major läßt sagen, die Kompanien sollen sich hier im Straßengraben vor schnüren." Nun ging es, bald langsam, bald halb rennend, einer hinter dem andern auf dem unebenen Grund des Straßen grabens. Mein Fuß begann zu schmerzen. Ich versuchte ihn gleichmäßig und sicher aufzusetzen, aber das machte nur mein Fußgelenk müde. Gegen elf Uhr, während rechts immer noch die Wagen und Geschütze auf der Straße dröhnten, stiegen links von der Straße düstere Fabriken auf. Wir hielten. „Warum geht’s nicht weiter? Wir wollen ins Quartier!" Der Leutnant Schubring stand stocksteif da und sah auf die vorbeiratternden Wagen. „Wir können auch ohne Führer auskommen!" „Haltet doch euer Maul!" rief Höhle. „Herr Leutnant kann doch die Quartiermacher nicht herzaubern. Wißt ihr etwa, wohin wir müssen?" Wir warteten. Sogar der beliebte Hanfstengel wurde von seinen Leuten angepöbelt.