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Minenwerfer und ein zweites Blockhaus für 10 Mann,
davor eine hohe Sandsackmaller, die sich links, nnr,
einem schmalen Gange platzlassend, an den Absturz
anschließt. Nach rückwärts ziehen sich Mauern etwa
60 Schritt den Rücken hinab. Das Ende dieser Stel-
lllng bildet ein Felsabsturz, jenseits dessen sich die
Höheustellung der 2. Kompagnie anschließt. Die ganze,
Vorstellung entlang zieht ein vielreihiges Drahtge
flecht, vor dem Tretminen liegen.
Ilm das vorderste Blockhaus auf dem Grat windet
sich der Weg Hinalls auf die Fortsetzung des Kammes
und führt auf einer schmalen Schneide, oft rechts und
links umsäumt von der grausigen Tiefe, 50 Schritt
hinaus bis zu einem jähell Feilsabsturz. Dieser trägt
auf seiner Kuppe die Deckung für die vorgeschobene
Feldwache (ein Schwarm). Nach drei Seiten stürzen
die Felsen ab. Tief unter der Feldwache liegt die
Vrsiebrücke. Wie der Brückenkopf einer airfgezogenen
'Zugsbrücke mutet diese Stellung an. Wo die Brücke
an die Steilwand des Brückenkopfes anstößt, ist eine
Tretmine verankert, links unter der Feldwache, auf •
dem schmalen Pfad, den die Italiener einst zunr Ab
stieg benützten, liegen zwe'i weitere Minen. So alls
gebaut, ist die Vorstellung heute ein uneinnehmbares
Bollwerk geworden. — Mit ihr aber halten wir aber
auch die Felsenburg, den Schlüssel unserer Stellung
fest in unseren Händen.
Abschnitt Hauptmann Engels.
Das III. Bataillon (Kommandant Hauptmann
Engels) schließt mit einem mächtigen Walle, der ein
kleines Aussallspförtchen deckt, einen talwärtssühren-
den Graben ab. Dieser wird gebildet rechts durch den
vom. Teufelsfelsen herabstreichenden Rücken, der in der
Hohe 1288 seine Fortsetzung findet, links vom Höhen
zug, der das Regimentskommando trägt. Ein Serpen
tinenweg, der viele hundert Spregnngen nötig machte,
führt vom Regimentskommando zwischen Gebüsch und
vom Regen glattgewaschenen Steinblöcken gegen den
Ausgang des Grabens. Dort treten steile Bergwände
eng zusammen und bilden einen Felstrichter, der den
besten Schutz für die Reserve des Bataillons bildet.
Hier ist das Arbeitsfeld des Bataillonskommandan
ten Hauptmann Engels, der in unermüdlichem Eifer
für den Ausbau der Stellung und die persönliche Si
cherheit des Einzelnen sorgt. Die Hütte, die gegen
wärtig der Bataillonskommandant noch bewohnt, liegt
halb in einer Felsenhöhle an der linksseitigen Fels
wand. Sie wird zukünftig die Deckung des Komman
danten der Reserve sein. Von hier aus wurden quer
über die ganze Gräbenbreite, hohe, masfstve und groß
flächige Plattformen ausgemauert. Hier stehen die
Unterkünfte der Reserve, zwei große Zugsbaracken,
insgesamt 150 Mann Belegraum umfassend, ein ge
räumiges Verpflegsmagazin, eine Hütte für den Ba
taillonshilfsplatz und eine Küche. Eine kleinere Hütte
beherbergt die Zugskommandanten. Gegenwärtig bildet
die 10. Kompagnie (Hauptmann v. Stransky) die Re
serve des Bataillons; die halbe Kompagnie hat ihre
Quartiere in der Reservestellung, die andere halbe
Kompagnie wohnt in Baracken, die am Wege zur
8. Kompagnie aufgebaut sind. Oberhalb der Reserve-
stellung säumt den gut ausgebauten Weg, der sonst
überall eingesehen wäre, eine übermannshohe Schutz-
mauer aus Stein. Die Mauer hat an einigen Stellen
Nischen, die eine gedeckte Rast ermöglichen, an anderen
Stellen schützen wieder Quermauern gegen Sicht. An
einer Biegung des Weges blickt drohend das bewehrte
Haupt des Brsie von oben her. Hier wurde ein Tun
nel gebaut, dessen Doppelmauern mit Zweigen über
wölbt sind. Diese Anlagen, unter der persönlichen Lei
tung des Bataillonskommandanten erbaut, ermöglichen
es, gedeckt bis in die Stellungen zu gelangen. Der an
malerischen Szenerien reiche Weg wurde von seinem
Erbauer zu Ehren des Regimentskommandanten
Oberst Franz Karl von Unger, Franz Karl-Steig ge
nannt.
Da Weitgänger und Geller beständig 'in den Raum
der Reservestellung einschlugen und dadurch die Re
serve gefährdet erschien, erbaute Hauptmann Engel
einen G e l l e r f a n g, drei, im Abstande von 100
Schritten aufgeführte 3 bis 6 Meter hohe Mauern
aus Steinen und Brettern, die fast die ganze Graben
sohle absperren und nur je ein Tor für den Weg
offen lassen. Die gigantische Anlage erreicht ihren
Zweck. Seit ihrer Errichtung ist der Reserveplatz von
Gellern verschont.
Der gedeckte Weg führt links zur Rückwand der
Johnknppe. Hier wurde, eine natürliche Felsnische
ausnützend, eine Kaverne gesprengt und eine Platt
form ausgemauert, auf der sich künftig die neue Unter
kunft des Bataillonskommandanten, die Engels
burg erheben soll. <Am 24. Dezember bezogen.)
Vor dev Abzweigung des Weges eröffnet sich plötz
lich ein wildromantischer Felsengrund, in immer hö
heren und höheren Klippen ansteigend. Zwischen ihnen
tief eingegrabene Schneelöcher. Rechts türmt sich der
Teufelsfelsen auf, links steigen die Wände der John
kuppe empor. Uber unsere Stellungen her schauen die
schneeleuchtenden Häupter, des Vrsi.ö, der Vrata und
ihrer Nebengipfel. Am Gräberfelsen, wo die gefallenen
Helden des Abschnittes ruhen, führt der Weg zur
Küche der 12. Kompagnie und von hier in die Stel
lung. Ein Gang vom rechten zum linken Flügel zeigt
den vortrefflichen Ausbau der Kampflinie.
Die Stellungen der 8. Kompagnie.
Vom Teuselsfelsen sinken wuchtige Felsmassen, in
verschiedener Höhe kleine Plattformen bildend, etwa
130 Meter in die Tiefe. Den feindwärts fallenden
Hang bekrönen taläbstreichende Deckungen, die wie