Volltext: Die Zweierschützen im Weltkrieg 1914 - 1918 [H. 1] ([H. 1] / 1929)

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Die Musik intonierte das „Gebet vor der Schlacht" und wohl selten wurde inbrünstiger der Blick 
zum Allmächtigen erhoben. Die rauhen Männergestalten empfanden tiefinnerste Rührung. Doch das darauf 
folgende „Hurra!" für unseren Allerhöchsten Kriegsherrn verscheuchte rasch die Schwäche, und Begeisterung 
verwob sich mit den Klängen der Volkshymne. 
Unter lustigen Weisen der Musik und Sing-Sang und Jauchzen marschierte das Bataillon zum 
Bahnhof. Es war ein blumengeschmückter, mit bunten Wimpeln überreich bewegter Festzug. 
Bejubelt und gefeiert vom Abschied nehmenden Linz, das all seine Liebe und Fürsorge in unzähl 
baren Handlungen seiner Bewohner auf sein Regiment warf, wurden die Wagen bestiegen und unter 
brausenden, begeisterten gegenseitigen Zurufen und unter den Klängen der Bataillousmusik die Fahrt begonnen. 
Eoldaienauszng in Linz <Maschine,Igcwkhrabtclliuig) mit einer prächtigen Ansicht der äußeren Landstraße. 
Und die ganze Zähigkeit eines tausendjährigen Kampfes und einer tausendjährigen ununterbrochenen 
Arbeit lag in den frischen, stämmigen Burschen, den Nachkommen der tapferen Verteidiger der Ostmark, 
wie sie da hinauszogen auf der Straße, wo sich einst neben den Eilwagen der römischen Post, die die 
Befehle für die römischen Statthalter brachte, Lastwagen mit Kausmannsgüteru, Lebensrnitteln, Heeresbedürf 
nissen und Baumaterialien für Paläste und Tempel bewegten; wo Alarich mit seinen Scharen daherzog 
und Attila mit seinen Reitern heranbrauste; wo im Jahre 1096 Gottfried von Bouillon mit seinen lothrin 
gischen Rittern als erster Kreuzfahrer ins heilige Land zog und zur Zeit Maximilians I. die reitenden Boten 
des italienischen Edelmanns Thurn die Briefe von Wien nach Brüssel brachten. 
Vorbei an Ebelsberg mit seinem Denkmal der napoleonischen Kriege; an Enns, das anfangs des 
XIII. Jahrhunderts von Leopold VI., dem Glorreichen, zugleich mit Wien das Stadtrecht erhielt, an 
St. Valentin, hinter dem am Zusammenflüsse der Steier und Enns die Styraburg, der Stammsitz der 
Gründer der Steiermark liegt; an Pöchlarn, der Heimat des Nibelungenhelden Rüdigers von Bechelaren; 
an Melk, der ersten Residenz der Babenberger; dann südlich der Tullnerebene, in der die Avaren ihre 
Skizze t 
beiliegend.
	        
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