Volltext: Die gute vegetarianische Küche

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gellt der Sauberkeit, welche nicht gestatten, daß ein Kochtops, 
gleichgültig von welchem Material, zur Aufbewahrung irgend 
welcher Sachen und Speisen benutzt werde. 
Wenn nach längerem Gebrauche das Zinn in den Töpfen 
oder Casserolen schadhaft wird und das Kupfer an einzelnen 
Stellen hervortritt, so müssen und können dieselben ohne zu 
große Kosten wieder neu verzinnt werden; danach aber ist es, 
ebenso wie bei neuem Geschirr nothwendig, daß man dasselbe 
ehe es zum Kochen gebraucht wird, mit Wasser und reichlich 
Weizenkleie auskocht. 
Auch das gußeiserne oder eisenblecherne, innen emaillirte 
Geschirr ist zum Kochen gm und wird nur dann schlecht, wenn 
die Emaille abspringt, welches jedoch bei einiger Maßen vor 
sichtiger Behandlung, namentlich wenn man den Topf nicht 
trocken in die Hitze stellt, lange Zeit vermieden werden kann. 
Derartiges neues Geschirr wird vor dem ersten Gebrauche mit 
Wasser, Essig und Salz (auf einen Liter Wasser einen Eßlöffel 
voll Essig und halb so viel Salz), ausgekocht und danach 
mehrere Mal heiß ausgewaschen. 
Irdenes Kochgeschirr, worunter ich in erster Reihe das 
rheinische sogen, irdene Steingut, und dann das Bunzlauer Ge 
schirr nenne (alles andere irdene Geschirr taugt zum Kochen 
nicht) ist nur bei einzelnen Speisen, wobei es stets bemerkt ist, 
anzuwenden; es ist im Allgemeinen unhaltbar und darf nur 
auf heiße Platten, aber niemals über Feuer gestellt werden. 
Es wird vor dem ersten Gebrauche ebenso behandelt wie das 
obige Eisengeschirr. 
Die Deckel oder Topfstürzen sollen von demselben Mate 
rial wie der Topf sein. 
Obschon die Sauberkeit in einer Küche im Allgemeinen nie 
mals genug zu empfehlen ist, so must dieselbe doch bei Behand 
lung der Kochgeschirre noch ganz besonders hervorgehoben wer 
den. Es ist gut, wenn die Speisen angerichtet sind, den Topf 
worin sie bis dahin gekocht haben, sofort mit kaltem Wasser zu 
füllen, und ihn unbedeckt auf eine heiße Stelle des Heerdes zn 
placiren, weil dadurch am ehesten verhütet wird, daß irgend 
welcher Geruch oder Geschmack des Essens von einem Tage zum 
andern Übetragen wird. Selbstverständlich darf dies Wasser 
späterhin nicht zum Reinigen des Topfes oder der Casserole 
benutzt werden, es hat seine Schuldigkeit gethan, indem es heiß 
werdend, den Hauptgeruch und Geschmack der in dem Geschirre 
gekochten Speisen aufgenommen hat, und muß nun fortgegossen 
werden, damit der Topf mit frischem heißen Wasser und etwas
	        
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