Volltext: Enth. I. Allerlei abergläubisches Thun, um zu nützen oder zu schaden. III. Der Teufel. IV. Schatz- und Hortsagen. V: Sagen von Riesen, von Burggeistern, Bergmännlein oder Zwergen, Erd- und Waldmännlein, Wassermännlein, Meerfräulein, Berg- und wilden Fräulein, Sonnjungfrauen. VI. Pestsagen. VII. Eschatologisches. VIII. "Schwabenstückl" (II-VIII / 1864)

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Mittel wollte Linderung verschaffen, in wenigen Tagen war sie 
ganz herabgekommen; dieser Zustand währte durch neun Tage. 
Man nimmt rothe Ameisen, thut sie in einen Topf und 
gräbt diesen sammt einer Kröte unter drei Eichenwurzeln ein. 
Alsdann ruft man, nachdem man einen gewissen Spruch gesagt 
hat, dreimal den Namen desjenigen, dem man die „rothen 
Läuse hinaufwünscht,“ entfernt sich jedoch aufs schnellste; 
sonst bekäme man sie selbst. — 
Wenn im Frühjahr das erstemal gemäht wird (Innviertl), 
geht man mit der Sense in die Stube, woraus man die „Schwa 
ben und Russen“ vertreiben will, wetzt die Sense und sagt 
dabei den Spruch: Jetzt geh ich dahin Uebern Bach und übern 
Inn, Was d’ Russen und Schwaben sand, die solln kemma über 
mih.“ Fortwetzend geht man ins Mähen, und das Ungeziefer 
verlauft sich von selbst. — 
Wenn man am Nikositage gewisse Buchstaben an die 
Thür schreibt, so laufen Mäuse und Ratten von selbst sämmt- 
lich aus dem Hause. — 
I. Einen Unrichtigen*) heilen. 
(Gerichtsakten, Seisenburg, 1651.) Es wurden zu dem 
Ende drei Eichenschösslinge, daran das Laub gewesen, und drei 
Wachholderschösslinge genommen und in eine Schüssel voll Tauf 
wasser gelegt und mit dem Wasser von dem Haus bis zum 
Kirchweg gespritzt. Worauf ein schwarzes Wesen aus der 
Küche heraus kam, und zwar durch eine Neigerlucke oder eine 
Fieg, * 2 ) und das Tennenthor mit grosser Gewalt aufgerissen 
wurde, obwohl es mit einer Ketten versperrt gewesen. — 
*) Wahnsinniger. 
2 ) Wol „Fuge.“ 
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