Volltext: Der Untergang der Protestanten in Ober-Oesterreich. Erster Theil. (Erster Theil / 1861)

IV. 
Im Religionsfanatismus der Protestanten wurzelte 
ein Theil der Ursache aller jener schweren Bedrückungen, 
die unter Kaiser Ferdinands II. Regierung auf ihnen 
lastete und fast ihre gänzliche Ausrottung in den von ihm 
beherrschten Ländern herbeiführte. 
Schon unter Ferdinand I. hatte der Protestantismus 
festen Fuß in Oestreich gefaßt, der Passauer Friedens 
vertrag von 1552 gab ihm einen Aufschwung, den sich 
die katholische Partei nie geträumt hätte. Der östreichische 
Adel schloß sich der neuen Lehre, die die Herrschaft der 
Priester gründlich beseitigte, mit Eifer an. 
Der blindeste Religionseifer ergriff bald die Gemüther. 
Wie den Adel die Klostergüter, so lockte den großen 
Haufen die Aufhebung des Zehndens. Adel und Volk 
übten sich in fanatischer Verfolgungswuth, die Klöster 
empfanden die Gewalt ihrer Feinde, welche sie plünderten 
und Mönche und Nonnen vertrieben; die Frohnleichnams- 
prozesstonen mußten unterbleiben und nur unter be 
waffneter Bedeckung konnte der katholische Priester es 
wagen, dem auf den Tod Darniederliegenden die Sterbe- 
sacramente zu bringen. Was der offenbaren Gewalt
	        
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