Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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genießt dazu verdünnten (selbstbereiteten) Fruchtsaft*) und 
Brot oder Semmel. 
76. Reis mit Obst. 1) Reis mit frischen süßen 
Kirschen. Reis läßt man nach dem Verlesen und Waschen 
zusammen mit etwas Zucker (auf 1 Pfd. 3 Eßlöffel voll) in 
heißem Wasser quellen; bevor er ganz ausgequollen, giebt man 
zuvor verlesene und gewaschene (wurmfreie) süße dunkel— 
braune oder schwarze entkernte Kirschen (auf 1. Pfd. Reis 
JLiter Kirschen) oben auf den Reis und läßt das Gericht 
noch kurze Zeit dünsten. 
2) Reis mit dunklen sauren Kirschen, roten 
Johannisbeeren, Blaubeeren, frischen Pflaumen. Zu 
all diesen Früchten gebe man auf 1 Pfd. Reis und 1 Liter 
Früchte 627 Eßlöffel Zucker und verfahre wie bei 1. 
3) Reis mit frischen Birnen. Birnen (10 — 12 auf 
1Pfd. Reis) wäscht, schält**), und enkernt man, schneidet sie in 
Viertel und giebt sie mit etwas Zucker (auf 1 Pfd. Reis 4 
Eßlöffel voll) auf den wie oben vorbereiteten Reis, mit dem 
man sie noch einige Zeit dünsten läßt. 
) Der Saft von sauren Kirschen, Johannisbeeren, Himbeeren ꝛc. 
ist nicht allein als Beigabe zu Reéiß, Mehlspeisen u. a. m. zweck⸗ 
mäßig und angenehm, er leistet auch — mit Wasser entsprechend ver⸗ 
dürnt — als Erfrischungsmittel zur Löschung des Durstes 
fowohl bei Beschäftigungen in heißen, dunstigen, schlecht gelüfteten 
Raͤumen, bei großer Hitze im Sommer, wie auch in Krankheitsfällen 
gute Dienste, ähnlich dem Zitronensaft 
Es ist am vorteilhaftesten, wenn man sich den Fruchtsaft selbst 
einkocht, der meiste käufliche ist teils mit Sprit versetzt, teils ist er 
mit so vielem Zucker eingekocht, daß bei solchem eigentlich nur, von 
Zuckersyrup mit einem ziemlich schwachen Geschmack von 
Himbeeren, Kirschen u. s. w. die Rede sein kann. 
Der felbst bereitete kann auf keinen Fall teurer werden, in den 
meisten Fällen aber wird er einen volleren Fruchtgeschmack haben und 
uͤberdies reiner sein, als ein großer Teil des im Handel befindlichen, 
der (wenigstens der Himbeersaft) oft genug noch mit Anilinfarben 
(J. B. Fuͤchsin) gefärbt ist. — Wenn man an der Selbstbereitung 
dehindert sein und Fruchtsaft bendtigen sollte, so suche man wenigstens 
spritfreie Waare zu erlangen. Spritfreie Fruchtsäfte liefert u. a. 
Robert Sträümpel in Porbitz bei Dürrenberg a. Saale, 
P. L. Jenatz in Aschaffenburg. 
ySehr reife, dünnschalige Arten kann man auch un⸗ 
geschält lassen.