Volltext: Der Militär-Maria Theresien-Orden

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Lysoniariegel zu besetzen, um ein Ausbreiten des Durchbruches zu 
verhindern. Kurz darauf kam die Meldung, daß auch schon die 
eigene rechte Flügelkompanie im Handgranatenkampf mit den vor 
gegangenen Russen stehe und eine ihrer Abteilungen sich bereits im 
Rücken des Bataillons befinde. 
Wächter ritt nun auf den Standpunkt der Regimentsreserve, wo 
hin an deren Stelle die bisherige Bataillonsreserve des V. Bataillons, 
die 19. Kompanie, dirigiert worden war. Noch ehe er diesen Stand 
punkt erreicht hatte, stieß er auf russische Patrouillen, die gegen ihn 
das Feuer eröffneten. Unmittelbar darauf erschien auch die Vorhut 
der 19. Kompanie. Wächter ließ diese aufschließen und entwickelte 
sie persönlich in der Richtung der gesichteten feindlichen Patrouil 
len. Die Russen kamen, ohne jede Aufklärung, in stärkeren Verbän 
den auf die Kompanie zu. Als sie nahe herangekommen waren, be 
fahl Wächter den Sturm. Die vollkommen überraschten Russen 
stürzten in wilder Flucht zurück, alle nachfolgenden Teile mit sich 
reißend. Kurz vor 6 Uhr war die Gefahr einer Umzingelung des Re 
giments beseitigt, der Lysoniariegel befehlsgemäß besetzt. 
Durch Heranziehen von Verstärkungen konnte an diesem und 
dem folgenden Tage auch die ganze verlorengegangene Stellung 
jenseits des Lysoniariegels zurückerobert werden. Nach Aussagen 
der Gefangenen hat es sich in dem genannten Falle um zwei feind 
liche Bataillone gehandelt, deren Durchstoß in der Richtung auf 
Brzezany die ganze Front hätte aufrollen können. 
II 
DER KAMPF BEI KONIUCHY IM JULI 1917 
Das IR. 88 stand seit 29. Juni 1917 als Korpsreserve hinter der 
132. IBrig. westlich Koniuchy (nordöstlich Brzezany), sein IV. Batail 
lon in Stellung in und östlich Byszki. Während des ganzen 29. und 
30. Juni sowie in der Nacht zum 1. Juli lag die Stellung der 
132. IBrig. östlich Koniuchy unter heftigem Artilleriefeuer, das sich 
zeitweilig zum Trommelfeuer steigerte. 
Um 9 Uhr brachte ein Offizier des IR. 81 dem beim Gefechts 
standpunkt der 132. IBrig. auf der Höhe östlich der Korpsreserve be 
findlichen Kommandanten des XXV. Korps die alarmierende Nach 
richt, daß die ganze Stellung östlich Koniuchy von den Russen ge 
nommen wurde und sie bereits in den östlichen Ortsteil eingedrun 
gen seien. Der Korpskommandant befahl hierauf Wächter, mit sei 
nem Regiment die vordringenden Russen im Gegenangriff zurück 
zuwerfen. Nach Erteilen der Angriffsbefehle eilte er mit seinem 
Stabe und einigen Sturmpatrouillen gegen den Waldrand -<>-344, der 
voraussichtlichen Einbruchstelle des Feindes. Dort bemerkte er auf
	        
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