Volltext: Der Militär-Maria Theresien-Orden

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Nach Absolvierung der Militäroberrealschule und der Theresianischen Mili 
tärakademie in Wiener Neustadt wurde er am 18. August 1896 als Leutnant zum 
DR. 2 ausgemustert. In den Jahren 1899 bis 1901 besuchte er, mittlerweile zum 
Oberleutnant befördert, die Kriegsschule (Kriegsakademie). In den Jahren 1901 
bis 1903 war er dem Generalstabe zugeteilt und kam als Rittmeister zum DR. 8. 
1906 erfolgte seine Übersetzung als Hauptmann in das Generalstabskorps, in 
dem er bis zum Jahre 1910 verblieb. Nunmehr rückte Waldstätten dauernd zur 
Truppendienstleistung ein. 
Im Jahre 1914 im DR. 7 zum Major befördert, ging er zunächst mit seinem 
Regiment ins Feld. Nach mehrmonatiger Frontdienstleistung wurde er auf seine 
Bitte mit 1. März 1915 zur Infanterie eingeteilt und erhielt das Kommando des 
III. Feldbataillons des Szekler IR. 82. 
Mit diesem erwarb er sich im Gefechte bei Rudnik und Ströza im Mai 1915 
das Ritterkreuz des Militär-Maria Theresien-Ordens. Für die Kämpfe am Brücken 
kopf von Sieniawa am 27. und 28. Mai wurde Waldstätten die Goldene Tapfer 
keitsmedaille für Offiziere zuerkannt. 
Im gleichen Jahre wurde er außer der Reihe zum Oberstleutnant befördert. 
Am 8. Juli 1915 wurde er bei Galeszöw südlich Lublin schwer verwundet. Nach 
seiner Heilung kam er im Herbst 1916 in das Kriegsarchiv (Heeresarchiv). 1918 
zum Oberst vorgerückt, war Waldstätten — unbeschadet seiner Stellung als Abtei 
lungsvorstand — auch Chef der „Feindespropaganda-Abwehrstelle des Armee 
oberkommandos", die er im April zu organisieren gehabt hatte. 
Im Jahre 1924 trat Waldstätten, mit dem Titel eines Hofrates ausgezeichnet, 
in den Ruhestand. 
Seit 1937 war er Mitglied des „Internationalen ständigen Komitees ehemali 
ger Frontkämpfer — Sektion Österreich", gleichzeitig wurde er als Vertreter der 
Kriegsinvaliden und Altsoldaten in den Staatsrat berufen. 
Anläßlich des 25. Gedenktages der Schlacht bei Tannenberg wurde Wald 
stätten der Charakter eines Generalmajors a. D. verliehen. Freih. v. Waldstätten 
lebt ständig in Wien. 
DAS GEFECHT AM SAN ZWISCHEN RUDNIK UND STRÖZA 
AM 20. UND 21. MAI 1915 
Mitte Mai 1915 schritten die russische 3. Armee und Teile der 
4. zu starken Gegenangriffen gegen die österreichisch-ungarische 
4. Armee unter GdI. Erzherzog Josef Ferdinand. Diese hatte — im 
Einklänge mit der benachbarten 1. Armee, GdK. Dankl, und der 
11. Armee, GO. v. Mackensen, vorrückend — im Verlaufe der 
Wiedereroberung Galiziens die Linie Tarnobrzeg—Nisko—Sanfluß— 
Rudnik—Sieniawa erreicht. Feindliche Einbrüche über den San bei 
Lezajsk und Krzeszöw wurden abgewiesen. 
Schwierig gestaltete sich die Lage am linken Flügel des XIV. 
Korps, FML. Roth. Dort war die 8. ID. am 19. Mai bei Nisko und 
Ulanöw von Teilen des russischen IX. Korps überfallen worden. Hef 
tige Kämpfe erheischten den Einsatz sämtlicher Korpsreserven. 
Nachdem in den Abendstunden die Lage bereits als gesichert anzu 
sehen gewesen war, stürzte sich der Feind am 20. Mai flußabwärts 
Rudnik auf die dort eingegrabene Gruppe der 2. KD. und durchbrach
	        
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