Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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len, insolange nicht die Gewißheit ausreichender eigener Über 
legenheit bestand. 
Horthy hingegen strebte darnach, seinen Kampfwillen mit ihrer 
Kampfkraft zu messen und legte in dieser Absicht dem Flottenkom 
mando einen Plan vor, durch Änderung der Silhouetten eigener 
Kreuzer die feindlichen zu täuschen,' sie dermaßen auf eine Entfer 
nung heranzulocken, in der ein Ausweichen ohne Gefechtsannahme 
nicht mehr möglich ist. Diese Änderung sollte in der Kürzung des 
Großmastes auf „Novara", , r Saida'' und „Helgoland" erfolgen, wo 
durch tatsächlich große Ähnlichkeit mit den Torpedofahrzeugen 
vom Typ „Huszär" erreicht wurde. Der Plan wurde gebilligt und 
durchgeführt. 
In der Nacht zum 15. Mai 1917 verließen zunächst die Torpedo 
bootzerstörer „Csepel" und „Balaton" den Golf von Cattaro; ihnen 
folgte die von LSchKpt. v. Horthy geführte Kreuzergruppe, deren 
drei Einheiten sich östlich Otranto trennten, um mit fächerförmig 
auseinanderstrebenden Kursen durch die Otrantostraße bis in die 
Höhe der Insel Corfu vorzustoßen. Dann aber — nachdem außer 
Fischdampfern nichts gesichtet worden war — wurde der Kurs ver 
kehrt und dem vorher bestimmten Vereinigungspunkt zugesteuert. 
Hierbei wurden die Fischdampfer, die man im Morgengrauen, um 
die Abgabe von Alarmzeichen zu vermeiden, umfahren hatte, zum 
größten Teil versenkt, die übrigen schwer beschädigt. Das gleiche 
Schicksal widerfuhr einem italienischen Zerstörer und zwei Trans 
portschiffen. 
Zwischen 8 und 9 Uhr meldeten die Flieger überlegene feind 
liche Streitkräfte im Dringolf. Horthy stand es frei, die Rückkehr 
in den schützenden Golf von Cattaro anzuordnen oder den Kampf 
anzunehmen. Er entschied sich für letzteres und nahm unverzüglich 
den Kurs auf den Feind, der um 9 Uhr 28 das Feuer eröffnete, aller 
dings auf eine Entfernung, welche die Reichweite der österreichisch 
ungarischen Schiffsgeschütze übertraf, so daß die Erwiderung vor 
erst aussichtslos war. Durch ein Verneblungsmanöver gelang es 
Horthy, auf halbe Entfernung heranzukommen und nunmehr selbst 
das Feuer zu eröffnen; trotzdem ist der Kampf ein ungleicher 
gewesen. 
Um 10 Uhr war „Novara" von den Lagen des englischen Kreu 
zers „Dartmouth" überdeckt; eine Granate tötete den Gesamtdetail 
offizier, eine andere verwundete Horthy an beiden Beinen, auch auf 
„Helgoland" und „Saida" gab es ernste Verluste. Während sich die 
Entfernungen im weiteren Gefechtsverlauf wieder vergrößerten, er 
hielt „Novara" einen besonders schweren Treffer in den Maschinen 
raum, mußte die Fahrt verlangsamen und sich schließlich von