Volltext: Um Longwy und Verdun (4 / 1915)

ich muß den Franzosen noch eine Quittung ausstellen, 
daß ich wieder da bin. 
Württemberger an der Front. 
Entschuldige, weil ich Dir solange nicht schrieb. Du wirst 
längst auf einen Brief von mir warten. Aber seither war 
mir das Schreiben nicht so sehr wichtig. Es geht mir 
ganz gut hier, doch geht's mit dem Heilen meiner Ver¬ 
letzung nicht so schnell, wie ich geglaubt habe. Hoffe aber, 
daß ich nicht allzu lange hier bin. Du wirst froh sein, 
daß Du nicht einrücken mußtest. Es ist schauderhaft, 
wie es draußen zugeht und aussieht. Vom 2t. August 
bis 6. September hatten wir die reinste Treibjagd. Bei 
Halancy in Belgien ging es am 2t. August los. Am 
22., morgens tt Uhr, waren wir, als der Nebel ver¬ 
schwunden war, unversehens ganz nahe an den Feind 
geraten. Bis etwa 2 Uhr nachmittags ging es zu wie 
in der Hölle. Dann mußten die Franzosen aus ihrer 
starken Stellung weichen. Ihre ArMerie schossen wir 
zusammen, als sie auf einer Straße in einen Wald fuhr. 
Bis nachts to Uhr verfolgten wir sie. Am 23. August 
(Sonntag) mußte der Feind hinter Longuyon zurück, und 
wieder mußte er seine ganze Artillerie im Stiche lassen. 
Am Montag früh haben uns die Franzosen dann aller¬ 
dings einen Denkzettel gegeben. Wir gingen als Vorposten 
zu weit vor, etwa sechs Kompagnien Infanterie und eine 
Batterie Artillerie. Unsere Stellung wurde verraten, und 
dank unserer Unvorsichtigkeit verschanzte sich der Feind 
etwa 500 m von unserer Stellung. Wir standen nun 
drei Armeekorps gegenüber, und die feindliche Artillerie 
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