Volltext: Um Longwy und Verdun (4 / 1915)

habt, denn bei Nacht ist es so eine Sache mit dem 
Schießen wegen den eigenen Truppen. Da hat das Bajo¬ 
nett und der Kolben eine große Rolle gespielt. Gegen 
Morgen hat es dann geheißen: Laden! Dann sind noch 
drei Maschinengewehre gekommen, aber das hättet Ihr 
sehen sollen, wie die Schwarzen Purzelbäume gemacht 
haben, in Zeit von zwei Stunden sind über 700 Schwarze 
am Boden gelegen und mehrere hundert Verwundete. 
Auf einmal bekamen wir ein mörderisches Granatfeuer 
von der linken Flanke, da hättet Ihr unseren Major 
sehen sollen, wie der kommandiert hat: Drittes Ba¬ 
taillon links schwenkt marsch auf die Artillerie! Dann 
sind wir ungefähr 2 !cm gelaufen, da bekommen wir 
plötzlich Jnfanteriefeuer von der feindlichen Artillerie¬ 
deckung. Auf einmal bläst es: Seitengewehr planzt auf, 
zum Sturm marsch marsch! Dabei haben wir Verstär¬ 
kung bekommen vom Regiment 727. Das hättet Ihr 
sehen sollen, wie das Hurra auf die Franzosen eingewirkt 
hat; die Gewehre haben sie liegen lassen, Tornister, 
kurzum alles, was sie haben, dann haben wir sie um¬ 
zingelt, in Zeit von vier Stunden war die ganze Bande 
samt der Artillerie gefangen genommen. Die Schwarzen 
sind wüste Kerls, Ohrlappen haben sie wie die Elephanten 
und ein Maul wie die Wakamba. Die Franzosen haben 
kein Schuhwerk mehr, zum Teil kommen sie in Damen¬ 
schuhen und Segeltuchschuhen, Strümpfe haben sie zum 
Teil auch nicht an, aber springen können sie wie die 
Hasen. Als ich verwundet war, bin ich noch vier Stunden 
im Gefecht gestanden, aber dann habe ich nicht mehr ge¬ 
konnt wegen zu starkem Blutverlust. Meine Wunde heilt 
tadellos, bin sehr zufrieden, kann bald wieder fort, denn 
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