Volltext: Italien in sechzig Tagen

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84. Yon Koni in das Albaner Gebirge. 
gefensterten Kalkmauern ist auf die terrassirten Reste des antiken 
Tempels im Rechteck pyramidal aufgebaut; Reste sieht man noch 
beim Pal. Barberini oberhalb des Corso und auf der Piazza Tonda, 
bei der Kathedrale; im Palazzo (50 C.) ist in einem untern Saal 
ein prächtiges * Mosaik mit ägyptischen Darstellungen erhalten. 
Yon Interesse .sind auch die alten Mauern Palestrina’s, aus fünf 
Zeiten: gewaltige vorrömische Kalksteinmauern, kleinere gefugte 
Polygone, Tuffquadern der römischen Republik, Backsteinbau der 
Kaiserzeit, sogen. Saracenen-Arbeit des Mittelalters. Man über¬ 
sieht sie am besten beim Aufgang nach Castel S. Pietro (wo noch 
die Reste der alten Colonnaburg stehen). 
Gute Fahrstrasse über Zagarolo und 1. Passerano nach (5 St.) Tivoli. — 
Wagen von Pcdestrina nach Rom 3mal wöchentl. (an Golomia vorbei) in 
41/2 St., 4 Fr. 
34. Von Rom in das Albaner Gebirge. 
Vgl. das Kärtchen Campagna di Roma S. 668. 
Frascati, Tusculum, Grotta Ferrata, Albaner See, Monte Cavo, Nemi-See und 
Albano kann man in Einem Tag besuchen; eine der unerlässlichsten 
und genussreichsten Touren in Italien. Von Rom Eisenbahn nach Fras¬ 
cati, zu Esel nach Tusculum, dann nach Grotta Ferrata, Monte Cavo, 
Genzano und Albano; von da wieder mit Eisenbahn zurück. 
Eisenbahn von Rom nach (20 Kil.) Frascati, 3mal tägl. in 40 Min. I. 
2,30, II. 1,60, III. 1,16 Fr. 
Beim Verlassen des Bahnhofs versäume man nicht den Rück¬ 
blick auf Rom (S. Maria Maggiore, Aquädukte Julia, Felice, Porta 
S. Lorenzo, Lateran, Tempio di Minerva medica, Porta Maggiore 
präsentiren sich voll), dann weite Sicht über die Campagna, ein 
stilles, einsames Trümmer- und Gräberfeld vor den Thoren der 
Weltstadt, und doch so tief ergreifend, gross und ernst, hier und 
da noch schöne, antike Baureste, dann pittoreske Rohrhütten, 
pyramidalisch in alter Grabtumulusform, und als Staffage der Hirt 
im flockigen Schafpelz, den langen Stab unter die Achsel stemmend, 
der Fattore mit Spitzhut und Ledergamaschen auf raschem Renner, 
mit der Stachellanze über dem Sattelknopf, die Flinte auf dem 
Rücken, dann die blauen Gebirge rings umher, und die wunder¬ 
bare Farbenpracht, die über den vulkanischen, welligen Boden 
sich hinbreitet, der goldbraune Ton der moorigen, mit Binsen, 
Heidekraut, Wachholdersträuchern, Thymian, Ginsterbüschen und 
Gras bedeckten Steppe, hier und da eine dunkle Pinie, eineCypresse 
oder ein Oelbaum, zerstörte Villen der Kaiserzeit, verwüstete Grab- 
mäler, vereinsamte mittelalterliche Kastelle, stille Landhäuser, sil¬ 
bergraue Rinder mit prächtig geschwungenen, weit abstehenden 
Hörnern, weisszottige Wächterhunde, Herden von Schafen u. Ziegen.
	        
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