674 84. Yon Koni in das Albaner Gebirge. gefensterten Kalkmauern ist auf die terrassirten Reste des antiken Tempels im Rechteck pyramidal aufgebaut; Reste sieht man noch beim Pal. Barberini oberhalb des Corso und auf der Piazza Tonda, bei der Kathedrale; im Palazzo (50 C.) ist in einem untern Saal ein prächtiges * Mosaik mit ägyptischen Darstellungen erhalten. Yon Interesse .sind auch die alten Mauern Palestrina’s, aus fünf Zeiten: gewaltige vorrömische Kalksteinmauern, kleinere gefugte Polygone, Tuffquadern der römischen Republik, Backsteinbau der Kaiserzeit, sogen. Saracenen-Arbeit des Mittelalters. Man über¬ sieht sie am besten beim Aufgang nach Castel S. Pietro (wo noch die Reste der alten Colonnaburg stehen). Gute Fahrstrasse über Zagarolo und 1. Passerano nach (5 St.) Tivoli. — Wagen von Pcdestrina nach Rom 3mal wöchentl. (an Golomia vorbei) in 41/2 St., 4 Fr. 34. Von Rom in das Albaner Gebirge. Vgl. das Kärtchen Campagna di Roma S. 668. Frascati, Tusculum, Grotta Ferrata, Albaner See, Monte Cavo, Nemi-See und Albano kann man in Einem Tag besuchen; eine der unerlässlichsten und genussreichsten Touren in Italien. Von Rom Eisenbahn nach Fras¬ cati, zu Esel nach Tusculum, dann nach Grotta Ferrata, Monte Cavo, Genzano und Albano; von da wieder mit Eisenbahn zurück. Eisenbahn von Rom nach (20 Kil.) Frascati, 3mal tägl. in 40 Min. I. 2,30, II. 1,60, III. 1,16 Fr. Beim Verlassen des Bahnhofs versäume man nicht den Rück¬ blick auf Rom (S. Maria Maggiore, Aquädukte Julia, Felice, Porta S. Lorenzo, Lateran, Tempio di Minerva medica, Porta Maggiore präsentiren sich voll), dann weite Sicht über die Campagna, ein stilles, einsames Trümmer- und Gräberfeld vor den Thoren der Weltstadt, und doch so tief ergreifend, gross und ernst, hier und da noch schöne, antike Baureste, dann pittoreske Rohrhütten, pyramidalisch in alter Grabtumulusform, und als Staffage der Hirt im flockigen Schafpelz, den langen Stab unter die Achsel stemmend, der Fattore mit Spitzhut und Ledergamaschen auf raschem Renner, mit der Stachellanze über dem Sattelknopf, die Flinte auf dem Rücken, dann die blauen Gebirge rings umher, und die wunder¬ bare Farbenpracht, die über den vulkanischen, welligen Boden sich hinbreitet, der goldbraune Ton der moorigen, mit Binsen, Heidekraut, Wachholdersträuchern, Thymian, Ginsterbüschen und Gras bedeckten Steppe, hier und da eine dunkle Pinie, eineCypresse oder ein Oelbaum, zerstörte Villen der Kaiserzeit, verwüstete Grab- mäler, vereinsamte mittelalterliche Kastelle, stille Landhäuser, sil¬ bergraue Rinder mit prächtig geschwungenen, weit abstehenden Hörnern, weisszottige Wächterhunde, Herden von Schafen u. Ziegen.