Volltext: Der Klausner am Jakobsbrunnen

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Bald umblühte auch ein niedlich Gärtchen die 
Hütte des neuen Siedlers, der in Kurzem in der gan 
zen Gegend als der fromme Job bekannt und ver 
ehrt wurde. 
Zahlreich wallfahrteten die frommen Anwohner 
rundum zu dem Einsiedler an der Quelle, nun der 
„ I a k o b s b r u n n e n " genannt, und suchten und fan 
den Linderung und Heilung in mancherlei Siechthum 
durch die Heilkraft des Wassers. — 
'Z. 
Der Form, wie die Natur sie schafft, 
Von heißem Blut durchquollen. 
Dem Wein, der Schönheit, dem Genuß 
Laßt uns Verehrung zollen. 
Auf einem in das Albenthal hereinragenden, irn 
Hintergründe dicht bewaldeten Hügel stand einst eine 
mächtige Veste, die Seifen bürg genannt. 
Da hauste etwa um die Mitte des fünfzehnten 
Jahrhunderts ein wilder Raubritter, ein lüstegieriger 
Schwelger, Ritter Nabuchodonosor Ankenreuter. 
Er plünderte mit seinen Knechten und Kumpanen 
die Anwohner der ganzen Umgegend, machte die Straßen 
unsicher und ging auch nebstbei auf Dirnenraub aus. 
Heute mochten sie eben einen guten Fang gethan 
haben, denn ein schwelgerisches Mahl war für den 
Abend zubereitet worden. 
Viele Theilnehmer an den Raubzügen des Schloß 
herrn waren in dem großen reichgeschmückten Prunk 
saale versammelt, lustig kreiste der Becher; rauschende 
Musik durchwirbelte die Räume und lustige Dirnen 
ringelten sich in frivolen Tänzen um die Zecher.
	        
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