Volltext: Ueber die wässrigen Niederschläge aus der Athmosphäre. Beitrag zur Klimatologie von Oberösterreich.

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windstillen Nächten nach Regen und bei feuchten Winden, über¬ 
haupt je feuchter die Athmosphäre ist; aber auch öfter, wenn 
«deich nicht so reichlich, in heiteren windigen, und trüben wind- 
stillen Nachten. 
Die Thaubildung beginnt an schattigen Stellen schon vor 
Sonnenuntergang, steigert sich in der Nacht bis Sonnenaufgang 
(zur Zeit, der tiefsten Temperatur), und hört dann allmählig auf. 
Der Thau verschwindet durch die Verdampfung in Folge der Er¬ 
wärmung. Gegenstände, welche schlechte Wärmeleiter sind, wer¬ 
den gar nicht oder weniger bethauet als gute Wärmeleiter, da 
diese früher abkühlen; daher grasige Stellen früher und stärker 
bethauet werden, als kiesige schotterige Plätze, Strassen, Wege, 
mit Pflanzen nicht bewachsene Felder. 
Thau folgt der Wärme-Ausstrahlung, Abkühlung. Der Thau 
wird gebildet durch Niederschläge der Wasserdämpfe aus der über 
dem Erdboden lagernden feuchten und wärmeren Luftschichte, 
und auch durch die aus den weniger abgekühlten Schichten des 
Bodens aufsteigenden Dämpfe auf die oberhalb befindlichen mehr 
abgekühlten Gegenstände. 
Der Reif entsteht entweder aus dem Thaue durch entspre¬ 
chend fortgesetzte Abkühlung der Gegenstände bei Temperaturen 
unter dem Gefrierpunkte, oder tritt, wenn die Abkühlung vor 
seiner Entstehung schon unter dem Gefrierpunkte war, sogleich 
als Reif auf. Reif ist gefrorener Thau. 
An tiefer liegenden Stellen thauet es früher und stärker als 
in höher gelegenen, welche dem Luftzuge mehr olfen stehen, 
sehr begraste Stellen werden mehr bethauet als grasarme, wegen 
der mit dem Wachsthume der Pflanzen im Zusammenhänge stehen¬ 
den starken Verdampfung des von denselben in der Nahrung auf- 
genommenen Wassers. 
Beim Thauen muss der Boden kälter als die Luft, bei 
Nebeln, die Niederschläge in der Luft sind, die Luft kalter als 
der Boden sein.
	        
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