Volltext: Ueber die wässrigen Niederschläge aus der Athmosphäre. Beitrag zur Klimatologie von Oberösterreich.

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neuer Wassertheile sieh vergrössern, und vermög ihres Gewichtes 
gegen den Erdboden senken; durch die Vereinigung grossgewor¬ 
dener und im Fallen zusammengestossener Krystalie entstehen die 
Schneeflocken, deren Gestalt sehr mannigfaltig oft sehr symmetrisch 
und regelmässig, deren Umfang, Dichte sehr verschieden ist, und 
zwar um so geringer, je grösser die Kälte; je niedriger die Tem~ 
peratur, desto weniger Dämpfe in der Luft, desto zarter und 
weniger ergiebig der Schnee; bei sehr grosser Kälte hört der 
Schneefall ganz auf. Häufig verwandelt sich der Schnee während 
des Fallens, wenn die Luft näher am Boden wärmer ist, als da 
wo sich der Schnee bildete, in Regen , oft fällt Schnee und Regen 
zugleich. 
Begegnet eine an Wasserdämpfen reiche Luftschichte einer 
sehr kalten, so geht die Condensirung der Dämpfe, Bildung und 
das Gefrieren des Wassers zu Schnee und Eis ungemein rasch 
vor sich, es entstehen Schneekügelchen oder Eisgebilde, welche 
sich im Fallen durch Ansatz neuer Theilchen fest gewordenen 
Wassers vergrössern , und als S c h neegraupeln oder H a g e 1 
zur Erde kommen. 
Ich habe mir die Aufgabe gestellt, eine kurze Darstellung 
der wässerigen Niederschläge aus der Athmosphäre von unserem 
Orte zu geben ; es stehet mir eine Reihe von 43jährigen Messun¬ 
gen derselben an unserer Sternwarte zu Gebothe. Da der Beob¬ 
achtungsort so ziemlich in der Mitte unseres Kronlandes liegt, 
und auch die an den meteorologischen Beobachtung^ - Stationen 
zu Kirchdorf und in Linz angestellten Messungen ein sehr gutes 
Materiale lietern, so dürfte die beabsichtigte Abhandlung so ziem¬ 
lich auf den Titel: »Darstellung der wässerigen a t h— 
mosp hä rischen Niederschläge in Obe rösterreich« 
Anspruch machen; sie wird sich verbreiten über die Niederschläge 
auf den Erdboden, als Th au, Reif, Beschlag, Rauh¬ 
frost, Glatteis, Regen, Schnee, Graupel und Hagel. 
Th au ist ein wässeriger Niederschlag, der sich bei Tem¬ 
peraturen über dem Gefrierpunkte bildet, am meisten in heiteren
	        
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