Volltext: Sterbende Welt

Aus dem Leben der Maori. 
169 
folgten in einer Reihe. Am Ende des Zuges trugen Frauen und 
Sklaven Proviant und andern Bedarf in Flachskörben, die mit 
Tragbändern am Rücken befestigt wurden. 
Abends wurde gerastet, gewöhnlich in der Nähe eines Waldes, 
wo Wasser zu finden war. Bei schlechtem Wetter erbauten die 
Krieger Hütten (Ware). Es wurden zwei Bäumchen aufrecht in die 
Erde gesteckt, ein drittes querüber mit Flachsschnüren oder Lianen 
darangebunden; an diesem wurden drei schräge Stangen be— 
festigt, darauf wieder drei Querstangen, und auf diese wurden 
Blätter der Nikaupalme, Flachsblätter und 
Manukazweige gebunden. Als Lager dienten 
Farnwedel oder zarte Zweige, die Matte 
wurde als Decke benutzt. 
Die Frauen stellten die Kochgruben, Kapa 
Maori oder Hangi, her. Es sind dies runde, 
aus der Erde gehobene Gruben, die mit 
Steinen ausgelegt wurden. In diesen ent— 
fachte man ein Holzfeuer, bis die Steine 
glühten. Dann wurde die Asche mit Ästen 
herausgekehrt und die in nasse Matten ge— 
wickelte Nahrung hineingelegt. Zwei nasse 
Decken kamen darauf, dann wurde die aus— 
gehobene Erde darauf geschüttet. Sobald 
Dampf aus der Erde steigt, ist es das 
Zeichen, daß die Speisen gargekocht sind. 
Die in den Kochgruben zubereiteten Speisen 
schmecken vorzüglich. War wenig Zeit vor— 
handen, so wurden die Speisen über offenem Feuer geröstet. 
Sobald man dem feindlichen Dorfe (Kainga) näher kam, wur— 
den Kundschafter ausgesendet. Brachten diese gute Nachrichten, 
ließ zum Beispiel die Sumpflerche (Kotata) ihren hellklingen— 
den Ruf erschallen, und sagten auch die Priester und Zauberer 
(Tohunga) Erfolg voraus, so gingen die Angreifer in nächste 
Nähe vor. Die Tohunga sprachen Gebete (Karakia) zu Tu, dem 
Gott der Krieger, dann wurde ein Kriegstanz (Haka) aufgeführt, 
den auch die Feinde erwiderten, um zu zeigen, daß sie zum Kampf 
bereit seien. 
„I
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.